Freitag, 6. März 2020

Story Friday 10

Seid gegrüßt,

heute die verschobene Geschichte für den lieben Freund, dem es wieder besser geht.
Als ich damals anfing meine ersten Kurzgeschichten zu schreiben, sagte mir mein Lehrer, dass manche einen offenen Anfang und ein offenes Ende haben sollten, als ob sie irgendwo aus einen größeren Ganzen kommen würden, das habe ich mir gemerkt.
Und so entstand diese kleine Geschichte.

Für Tim

DIMENSIONSTOR
LIEBE
MAGIE



Zwischen 2 Welten


Er rennt und rennt. Sein Leben ist alles, was er in diesem Moment besitzt. Hinter ihm ist Hundegebell. Schüsse durchdringen die Nacht. Schatten zeichnen sich im Mondschein an den Wänden ab. Sie wollen ES zurück. Doch er kann nicht.

Damit können sie die Vergangenheit zerstören. ES ist zu gefährlich.

Atemlos rennt er weiter. Seine Lunge ist wild am Pochen. Er rennt um die nächste Ecke. Sackgasse!!!

Er sitzt in der Falle. Das Hundegebell kommt immer näher. Nun bleibt ihm keine Wahl.

Er holt eine kleine Schatulle aus seiner linken Tasche. Langsam hebt er den Deckel, als etwas Leuchtendes herausschießt und ihn blitzschnell umgibt. Vor lauter Schmerz brüllt er auf. Er schreit seinen Schmerz hinaus.

Nach einer kurzen Weile endet der Schmerz und er verliert das Bewusstsein.



Als er seine Augen wieder öffnet, weiß er nicht wie lange er nun bewusstlos war. Doch eines weiß er. Er lebt!

Ein kalter Lappen befindet sich auf seiner Stirn. Und es ist hell! Überrascht versucht er, sich aufzurichten. Doch es ist mit Schmerz verbunden.

Der Raum, in dem er sich befindet, ist klein. Er erkennt einen Tisch und einen Stuhl. Auf dem Stuhl sitzt jemand und schläft mit dem Oberkörper auf den Tisch gelehnt. Er schaut sich die Person an. Eine junge Frau, aber so schön.

Sie trägt ein weißes Kleid und einen rosafarbenen Gürtel um die Hüften. Mühsam versucht er aufzustehen. Es gelingt ihm und er hinkt zum Fenster.

Was er da sieht ist etwas, worauf er nicht gefasst ist. Einen wunderbaren und grünen Wald.

Vereinzelt sieht er Tiere. Strahlender Sonnenschein bedeckt das Land. Nicht ein Hauch von Zerstörung ist zu sehen.

Er geht zu der jungen Frau hin und berührt ihr Kleid. Es gibt nun keinen Zweifel mehr. Er ist im Himmel und dies ist ein Engel. So viel Schönheit lässt sich nicht täuschen. Also ist er doch tot!

Seine Hand gleitet über ihre Wange. Sie ist so sanft und geschmeidig. Da öffnet sie die Augen. Ihre Blicke treffen sich und er ist fasziniert von dem fast überirdischen Glanz, der von ihren Augen ausgeht.

Er geht einen Schritt zurück. Sie steht auf. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen.

„Es ist schön, dass sie wach sind. Wie fühlen sie sich?“ fragt sie sanft.

„Mir ist noch ein bisschen mulmig, ansonsten geht es. Danke für ihre Hilfe, Fräulein...“

„Nennen sie mich Melanie.“

„Ein schöner Name für einen Engel.“

„Wie meinen sie?“

„Ich bin doch im Himmel und sie sind ein Engel, oder nicht?“

„Nein. Sie sind nicht im Himmel. Ich bin auch kein Engel. Wie kommen sie auf diese Idee?“

„Weil hier alles so heile und ohne jegliche Zerstörung ist. Ich komme aus einer Welt voller Elend und Zerstörung. Dort gibt es kein Licht, nur Nacht und Dunkelheit. Keine Freiheit... nur Qual. Ich kenne dieses hier nicht.“

„Das ist schlimm.“ Melanie senkt den Kopf.

Die Tage vergehen und er genest von seinen Schmerzen. Tage, in denen sich beide viel voneinander erzählen und sie sich schätzen lernen. Tage, die eine Erinnerung unzerstörbar machen, eine MAGIE wie er sie nie zu träumen gewagt hat. Bis zu jenem Tag.

Er steht in dem kleinen Wohnzimmer ihres Hauses. Sein Blick geht aus dem Fenster. Längst hat er sich darüber Gedanken gemacht, ob er bei ihr bleibt. Und die Wahl fällt ihm nicht sehr schwer. Die Dunkelheit seiner Welt oder das Licht und die Wärme dieser Frau.

Melanie betritt den Raum. Sie hat eine Zeitung in der Hand. Diese legt sie auf den Tisch. Dann geht sie auf ihn zu und nimmt seine Hände, als ob sie ahnt was er ihr sagen möchte.

Doch das bedarf keiner Worte und so liegen sich beide in den Armen. Sie drücken sich fest aneinander. Keiner möchte den Anderen loslassen.

So kommt es zum ersten Kuss zwischen ihnen. Das erste Mal das er seit einer langen dunklen Zeit etwas spürt was er nicht kennt. LIEBE!

Dabei geht sein Blick zum Tisch auf die Zeitung.

Als sie sich voneinander lösen steht blankes Entsetzen in seinen Augen.



Mitten in der Nacht steht er von seinem Bett auf und geht in ihr Schlafzimmer. Er haucht ihr einen Kuss auf die Wange und bewundert ihre Schönheit noch einmal. Dann verlässt er das Haus und holt eine kleine Schatulle aus der Tasche.

Das Datum der Zeitung hat ihm gezeigt, dass er sich geirrt hat. Dies ist nicht die Vergangenheit... dies ist die Zukunft.

Darum kehrt er zurück, um für diese Zukunft zu kämpfen.

Sein Blick fällt auf die Schatulle. Der Inhalt, ein DIMENSIONSTOR. Darum wollten sie ES, um alles negativ zu verändern. Es ist Zeit zu handeln.

Es gibt Hoffnung!

Er öffnet die Schatulle.


Ende

05.03.2020



Ich hoffe sie hat Euch gefallen.
Jetzt wo ich den wöchentlichen Rhythmus gefunden habe, werde ich meine Woche um eine weitere Kategorie verlängern, doch dazu lasst Euch überraschen. 
Für heute wünsche ich Euch einen schönen Abend und ein angenehmes Wochenende.

Euer
Olli

1 Kommentar:

  1. Merci, lieber Olli. Die Geschichte gefällt mir sehr gut. Sie ist beim Lesen wie ein kleiner Film vor meinen Augen abgelaufen. Ich stelle mir gerade einen romantischen und idealistischen Zeitreisefilm vor. *-* Außerdem sind die Worte klasse gewählt und der Schreibstil sehr lebendig. Einfach super. :)
    GVLG nendo ^____-

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