Sonntag, 29. März 2020

Story Friday 13

Seid gegrüßt,

heute kurz und knapp eine Geschichte für einen guten Freund namens Matthias.
Die Erfüllung eines kleinen Wunsches.
Ab nächste Ausgabe ist der Story Friday wieder auf den Freitag. Die Geschichte ist auch schon für einen lieben Freund namens Sithi reserviert.

Für Matthias_

Blitz
Stuhl
Plateau



Der Leuchtturm


Langsam öffne ich meine Augen. Es ist dunkel.

Ein kalter Wind umweht mich und ich beginne zu frieren.

Mein Blick gleitet umher. Wasser! Nichts als Wasser!

In der Dunkelheit durchdringt Mondlicht die Wolken am Himmel und es wird nun ein wenig heller. In der Ferne höre ich Donnergrollen.

Ein Weg tut sich vor mir auf. Er geht ein wenig bergauf. Ich folge ihm, da ich Regentropfen spüre. Der Weg führt mich höher und höher. Nach einigen Metern erkenne ich den Umriss eines Gebäudes im Mondschein. Der Wind weht stärker. Immer mehr Regentropfen fallen hinab. Die Mischung aus Nässe und Kälte treibt mich voran. Ich beginne zu laufen, bis ich ganz vor dem Gebäude stehe.

Es ist ein kleines Gebäude mit einem großen Turm. Beides sieht sehr alt aus.

Ich greife zum Türknauf. Er ist aus Messing und schon sehr alt. So scheint es mir. Der Knauf lässt sich drehen und mit einem lauten Knirschen geht die Tür auf. Ich betrete den Raum. Im gleichen Augenblick kracht es. Ein BLITZ erleuchtet die Nacht. Sturmwind schlägt die Tür weiter auf. Schnell schließe ich sie und atme auf.

Fast scheint es mir so, als ob das Unwetter nur darauf gewartet hat, dass ich das Gebäude betrete. So schnell ist es losgebrochen.

Ich sehe so gut wie nichts und fasse mit meinen Händen in die Dunkelheit. Sie umfassen einen metallenen Gegenstand. Ich befühle ihn. Es ist meines Erachtens eine Petroleumlampe. Das ist unschwer am Geruch zu erkennen. Ich hole eine Streichholzschachtel aus meiner Tasche und zünde sie nach mehreren Versuchen an. Etwas lässt meine Hölzer erlischen, doch ich spüre keinen Wind.

Merkwürdig.

Die Lampe erhellt den Raum. Ich erkenne einen Holztisch und einen STUHL. An der Wand steht eine Art Vitrinenschrank. Eine kleine Vase und ein paar kleine Gläser stehen darin. Außerdem steht dort noch ein Teller mit einem Blumenmuster. Alles ist mit Staub und Spinnenweben überzogen.

Ich habe das Gefühl, der erste seit Jahren in diesem Raum zu sein. Da ertönt ein merkwürdiges Geräusch über mir. Es ist eine Art Krachen. Etwas wird in Bewegung gesetzt. Ich öffne die angrenzende Tür und halte die Lampe vorweg.

Ein kleiner Flur. Ich durchquere ihn und öffne die Tür am anderen Ende. Laut knirschend geht sie auf. Vorsichtig betrete ich den Raum.

Es ist der Turm. Eine Wendeltreppe führt nach oben.

Ich sehe Licht. Licht, welches sich immer in der Runde dreht. Da spüre ich einen eiskalten Hauch um mich herum. Er treibt mich in den Flur zurück und verlöscht meine Lampe. Ich zünde sie wieder an. In dem Moment schlägt die Tür zu. Der Knauf lässt sich nicht drehen. Nach einigen Minuten gebe ich es auf und beleuchte den Flur etwas genauer.

An der Wand hängt ein Bild. Ich gehe langsam hin, um es mir anzuschauen. Mit jedem Schritt dorthin lässt der kalte Hauch um mich herum nach. Dann stehe ich davor und schaue das Bild fasziniert an. Darauf ist eine Frau in einem weißen Kleid zu sehen. Langes goldblondes Haar liegt auf ihren Schultern.

Ich verspüre den Drang, das Bild zu berühren und tue dies auch. In dem Moment, in dem ich ihren Kopf berühre, schwingt die Tür mit einem lauten Knirschen wieder auf. Ich werfe noch einen Blick auf das Bild, wobei mir auffällt, dass das Kleid sehr klassisch aussieht und gehe wieder in den Turm.

Das drehende Leuchten ist weg. Ein Flackern ist noch zu sehen. Langsam gehe ich die Wendeltreppe nach oben und mit jedem Schritt nach oben wird das Flackern stärker.

Ich erreiche das Ende der Treppe und stehe auf einem PLATEAU. Das Gewitter ist weg. Statt dessen herrscht dicker und doch sehr unheimlicher Nebel.

Wo ist das Flackern?

Da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.

Ich schwinge herum.

Ich erblicke die Frau von dem Bild. Sie flackert hell und ist durchsichtig. Ich verspüre panische Angst und beginne zu schreien.

Ich stolpere zurück und fühle das Geländer. Ich verliere das Gleichgewicht und rutsche nach hinten weg. Schreiend falle ich in die Tiefe.

Schweißgebadet schrecke ich hoch.

Mein Bett! Ich liege in meinem Bett!

Es war nur ein Traum.

28.03.2020





Habt einen schönen Abend und bleibt gesund.

Euer
Olli



Dienstag, 24. März 2020

Gedankenbilder 05: Corona und ich

Seid gegrüßt,

ein Virus bestimmt den Ablauf der Welt.
Irgendwo ist es erschreckend wie schnell sich der Corona Virus ausgebreitet hat.
Kein Tag ohne neue Schreckensmeldungen, wie die Todeszahlen aber mittlerweile auch gute Nachrichten, wie viele Corona schon überstanden haben.


 Nun, in meinen Beruf bin ich auf persönliche Sicherheit und auch auf die Sicherheit anderer angewiesen. Ich bin Bahnhofsbuchhändler und unser Geschäft gehört zu den wenigen, die weiter auf haben dürfen. Ich habe tagtäglich mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun.

Handschuhe und Desinfektionsmittel sind daher Pflicht für mich. Selbst wenn ich um 3 Uhr nachts aufstehe und 1 Stunde zur Arbeit gehe, habe ich Handschuhe, in diesen Fall normale Wollhandschuhe gegen die Kälte, an. Ich gehe kein Risiko ein. 
Wenn ich, wie hier im Bus, auf den Nachhauseweg bin, ziehe ich die Handschuhe auch erst zuhause aus. Ich möchte gesund bleiben, nicht nur für mich, sondern auch für unsere Kunden.


Mein größter Respekt gebührt all den Verkäufer/innen in den Supermärkten, die unermüdlich dafür sorgen das die Versorgung gesichert ist, den gesamten Personal von Krankenhäusern und anderen Einrichtungen, die alles geben um das Virus einzudämmen und für die betroffenen Menschen da zu sein und den öffentlichen Helfern wie Polizei, Feuerwehr und Anderen, die ihr möglichstes geben, damit wir uns trotz der Situation sicherer fühlen.


Heute sagte eine Kundin zu mir: "Sie sind immer so nett, als ob sie nichts erschüttern könnte."
Für mich ist es wichtig, mich nicht in Panik zu versetzen und auf der Arbeit so weiter zu machen wie bisher. Freundlich, optimistisch und hilfsbereit. Um den Menschen ein Lächeln zu zeigen.
Aber auch um aufzumuntern. Wie der unsichere Senior, der sich einfach nur seine Fernsehzeitung und 2 Eisenbahn Magazine (Sein Hobby) kaufen und wieder nach Hause möchte. Der von einen Jugendlichen beschimpft wurde, er solle doch zu Hause bleiben und andere nicht gefährden, gerade als "Alter". Bei so etwas schreite ich ein. Nicht jeder Senior hat eine Familie, die ihm die Sachen holt, nicht jeder der älteren Generation hat Internet um das Programm aufzurufen. Viele in dem Alter sind alleine. Das habe ich dem Jungen schnell (auf meine Art) klar gemacht und er war sehr schnell weg. 
Der Senior, den ich schon seit 19 Jahren kenne, lächelte und bedankte sich, aber für mich war es Selbstverständlich. Im Übrigen trug er Gummihandschuhe und hatte auch einen Desinfektions Sprüher parat. Er passt auf sich auf und ich weiß, ich werde ihn noch viele Jahre begrüßen dürfen.


Für mich ist heute ein weiterer Tag vergangen und ich freue mich auf Morgen. Noch einmal arbeiten und dann 2 Tage frei. Mit ein bischen Glück bekomme ich morgen, wie jedes Jahr um diese Zeit, meine neue HAWAII FIVE O BluRay Staffel, worauf ich mich sehr freue und genieße meine 2 Tage, auch um mal Frühjahrsputz zu machen.
Am Samstag geht es dann um 3 Uhr aus den Bett und dann 1 Stunde zu Fuß zur Arbeit.
Für mich ein normaler Tag.
Und Corona? Nein, wir Beide werden kein Paar, solange ich es verhindern kann.

Euch, meine lieben Leser, wünsche ich nur das Beste und bleibt gesund.

Euer
Olli

Sonntag, 22. März 2020

Story Friday 12

Seid gegrüßt,

ausgegebenen Anlass noch einmal 2 Tage verspätet.
Verzeiht.

Dies, liebe Dani ist für dich und damit Du Spaß dran hast, habe ich Tim gleich mit eingefügt.
Ich hoffe, es gefällt Dir/Euch. :-)

Für Dani:

Puschel
Torwart
Schlagzeug



 Shopping



"Boah ne. Nein! Vergiss es!" Dani sah Tim protestierend an.

"Dani, es ist für den Urlaub." versuchte Tim sie zu überzeugen.

"Aber das sieht doof aus. Schau Dir doch mal die Farben an." seufzte Dani.

"Aber es ist der einzige Badeanzug in Deiner Größe. Wenn du also baden gehen möchtest, dann bleibt dir keine andere Wahl." Tim hielt den 9 (!) farbigen Badeanzug hoch.

"Gibt es denn keine andere Möglichkeit?" brummelte Dani.

"Doch klar gibt es die." nickte Tim.

"Echt?" Dani schöpfte Hoffnung.

"Ja. Ich nehm die Gardine aus deinen Wohnzimmer, schneide sie auseinander, nähe sie zusammen, schere noch PUSCHEL das Schaf, kombiniere es und et voila, dein Badeanzug." grinste Tim.

"Neeeeeee. Das ist gemein, du machst dich über mich lustig. Nicht Puschel!" schmollte Dani.

"So schlimm ist der Badeanzug nun wirklich nicht. Na komm." munterte Tim sie auf.

"Also gut, aber nur wenn wir uns hier noch ein wenig umschauen. Vielleicht finde ich ja noch was Anderes?" Dani sah Tim mit festen Blick an.

"Gut. Also sehen wir uns noch ein wenig um." nickte Tim.

"Klasse!" Dani ging los.


Tim schaute ihr nach, schüttelte den Kopf und ging hinterher.

Dani durchstöberte die Schuhabteilung und Tim folgte ihr.

"Schau mal." Sie hielt Tim ein paar rosa Pumps hin.

"Für den Urlaub ungeeignet. Damit kommst du keinen Leuchtturm hoch." schmunzelte Tim.

"Woher willst du das denn wissen, hä? Vielleicht gehen wir ja tanzen." brummelte Dani.

"Tanzen? Du und tanzen? Damit?" Tim hob eine Augenbraue.

"Naja, gut." gab Dani nach und stellte die Pumps zurück.

"Ey." kam es hinter Dani.


Tim drehte sich um und schaute einen kaugummikauenden Mann an.

"Siehst ainsam aus. Wolln wa nen Kaffee trinken gehn. Ich zaig dir dann maine Marken auffm Videoscreen." sagte der Typ in den blauen Jeans, karierten Hemd und weißen Socken.

Dani hob eine Augenbraue.

"Klar, ich bin mir sicher die kleben in deiner Visage richtig gut, wenn ich sie mit meinen Absätzen drauf befördere und zwar so kräftig das kein TORWART dich halten kann, Verehrtester! Oder noch besser. Ich habe zuhause noch SCHLAGZEUG aber keine Trommel, vielleicht kannst du ja deinen hohlen Schädel hinhalten, damit ich darauf üben kann." gab Dani eiskalt zurück und trat einmal mit ihren Schuh auf um ihn zu präsentieren, welche Absätze ihn erwarten würden.


"Wieso biste so mies zu mir. Bin doch freundlich, Süße." sprachs und kaute weiter.

"Gib es hierrr ein Prrroblem?" fragte jemand und beide drehten sich in die Richtung.

Tim stand neben einen jungen Sicherheitsmann, der mit seinen markanten Akzent auf sich aufmerksam machte.

"Dieser Herr wollte gerade gehen!" gab Dani mit eiskalter Stimme zu verstehen.


Unsicher ging der einen Schritt zurück, hob die Hände, schaute den Sicherheitsmann an und sagte: "Nein, nein. Alles in Ordnung." Mit diesen Worten eilte er davon.

"Danke." sagte Dani zum Sicherheitsmann.

"Den Typen habe ich in der Damenwäscheabteilung gefunden." grinste Tim und der Sicherheitsmann und Dani schauten Tim an.

"Was denn? Ist doch so!" gab Tim zurück.

"Nunja, so ganz unrrrecht hat sie nicht. Mein Berrruf ist es überrrall prrräsent zu sein um Notfalls helfen zu können." erklärte er.

"Sie müssen sich nicht rechtfertigen. Wie sie schon sagten, es ist ihr Beruf." nickte Tim.

"Tim, ich habe mich entscheiden was ich noch mitnehmen möchte." lächelte Dani.

"So? Was denn?" fragte Tim.

"Den hier!" Dani hakte sich bei dem Sicherheitsmann ein. "Der ist so süß und hört sich an wie der gestiefelte Kater aus Shrek."

"Was?" fragte er.


Tim lachte. Ja Dani hatte schon recht.

"Nein, Dani. Den können wir nicht behalten. Auch wenn er süß ist, wir müssten ihn füttern und ein Platz zum Schlafen braucht er auch." erklärte Tim.

"Was?" Unsicher schaute der Mann beide an.

"Oh Tim, komm schon. Der kann auf den Teppich vor dem Bett schlafen und außerdem ist er so süß. Du darfst ihn dann auch mal haben." Dani zwinkerte Tim an.

"Sagen sie mal, können sie kochen, Fenster putzen und Staub wischen?" Tim sah den Sicherheitsmann ernst an.

"Was... nein, ich meine ja. Ich.... ich muss weiterrr arrrbeiten. Auf wiederrrsehen!" Der Mann eilte davon.


"Oh Tim, jetzt hast du ihn vertrieben." schmollte Dani.

Tim und Dani sahen sich an und einen Moment später brachen sie in Gelächter aus.

"Die Lila Pumps?" fragte Dani.

"Ja." nickte Tim. „Nimm sie und lass uns zur Kasse gehen."

"Super!" Dani holte die Schuhe.

Als sie bezahlt hatten und die Rolltreppe nach unten fuhren, schaute der Sicherheitsmann ihnen erleichtert nach.


"Himmel, was fürrr ein Tag. Fast hätten sie mich enttarrrnt. Woherrr wussten sie das bloß? Meine Mamacita hatte mich doch gelehrrrt vorrrsichtig zu sein. Egal. Ich muss Humpty dumpty finden. Und dann zurrrück zum Esel und zu Shrrrek." Er eilte davon und da wo er zuvor noch stand, lagen ein paar Katzenhaare.

Ende
22.03.2020

Ich wünsche Euch allen einen guten Start in die neue Woche.
Euer
Olli

Sonntag, 15. März 2020

Story Friday 11

Seid gegrüßt,

zuerst ein großes Sorry, das der Story Friday heute auf den Sonntag kommt.
Mir ging es die letzten Tage nicht so gut, daher hat es sich verschoben.
Ausdiesen Grund habe ich auch die Geschichte, für die liebe Dany verschoben, die kommenden Freitag kommt. Bitte verzeih.
Heute präsentiere ich Euch eine ältere 3 Wort Geschichte.

Für Diana.

Hängematte
Latzhose
Dachterasse




Moment



Langsam öffnen sich die Augen. Langsam gewöhnen sie sich wieder an das Licht des Tages. Ein sanfter Wind umschmeichelt das Gesicht und spielt mit den Haaren und den Seidenschal der um den Hals geschmiegt ist. 


Die letzten Sonnenstrahlen des Tages berühren die Haut und es fühlt sich fast schon kitzelig an. Die Hand erhebt sich und die Fingerspitzen berühren die rechte Wange und streichen darüber.


Das Gesicht lächelt, genießt, entspannt und nimmt jeden der Sonnenstrahlen auf. Ein Vogel schaut sie an und bewegt dabei schon fast fragend aber neugierig das kleine Köpfchen. 


Die Blicke treffen sich und für einen Moment scheint die Zeit still zu stehen und fast schon wie in Zeitlupe schwebt ein kleines Blatt zwischen den Blicken hindurch und die darauf reflektierenden Sonnenstrahlen verleihen der Oberfläche einen fast schon überirdischen Glanz.


Der Vogel piept und breitet seine Flügel aus und mit einen kleinen Satz hebt er ab, fliegt davon.

Der Kopf hebt, sich schaut den Vogel nach. Für einen Moment erblicken die Augen den Vogel noch, dann scheint er in der langsam untergehenden Sonne zu verschwinden. 


Müde aber glücklich strecken sich die Arme und die Müdigkeit verlässt den Körper der sich langsam von der HÄNGEMNATTE erhebt. Die Dämmerung beginnt sich über die DACHTERASSE zu erstrecken und taucht das Tauch in ein wunderschönes Abendrot. Sie breitet ihre Arme aus und atmet tief durch, schließt erneut die Augen, lässt die Magie des Augenblicks auf sie wirken.  Ein Moment voller Glück und Freiheit. Voller Stille und auch Geborgenheit.

Sich zu fühlen wie in einen Paradies. Sie öffnet wieder ihre Augen und dreht sich um.


"Diana. Träumst Du schon wieder?" In der einen Hand einen Pinsel und in der anderen Hand einen Farbtopf haltend. "Na wenigstens hast Du die LATZHOSE schon an. Na los, die Küche streicht sich nicht von selber." Sanft schiebt ihre Freundin sie in die Küche.



Ende



15.09.2013





Ich wünsche Euch noch einen 
schönen Sonntag.

Euer
Olli


 

Freitag, 6. März 2020

Story Friday 10

Seid gegrüßt,

heute die verschobene Geschichte für den lieben Freund, dem es wieder besser geht.
Als ich damals anfing meine ersten Kurzgeschichten zu schreiben, sagte mir mein Lehrer, dass manche einen offenen Anfang und ein offenes Ende haben sollten, als ob sie irgendwo aus einen größeren Ganzen kommen würden, das habe ich mir gemerkt.
Und so entstand diese kleine Geschichte.

Für Tim

DIMENSIONSTOR
LIEBE
MAGIE



Zwischen 2 Welten


Er rennt und rennt. Sein Leben ist alles, was er in diesem Moment besitzt. Hinter ihm ist Hundegebell. Schüsse durchdringen die Nacht. Schatten zeichnen sich im Mondschein an den Wänden ab. Sie wollen ES zurück. Doch er kann nicht.

Damit können sie die Vergangenheit zerstören. ES ist zu gefährlich.

Atemlos rennt er weiter. Seine Lunge ist wild am Pochen. Er rennt um die nächste Ecke. Sackgasse!!!

Er sitzt in der Falle. Das Hundegebell kommt immer näher. Nun bleibt ihm keine Wahl.

Er holt eine kleine Schatulle aus seiner linken Tasche. Langsam hebt er den Deckel, als etwas Leuchtendes herausschießt und ihn blitzschnell umgibt. Vor lauter Schmerz brüllt er auf. Er schreit seinen Schmerz hinaus.

Nach einer kurzen Weile endet der Schmerz und er verliert das Bewusstsein.



Als er seine Augen wieder öffnet, weiß er nicht wie lange er nun bewusstlos war. Doch eines weiß er. Er lebt!

Ein kalter Lappen befindet sich auf seiner Stirn. Und es ist hell! Überrascht versucht er, sich aufzurichten. Doch es ist mit Schmerz verbunden.

Der Raum, in dem er sich befindet, ist klein. Er erkennt einen Tisch und einen Stuhl. Auf dem Stuhl sitzt jemand und schläft mit dem Oberkörper auf den Tisch gelehnt. Er schaut sich die Person an. Eine junge Frau, aber so schön.

Sie trägt ein weißes Kleid und einen rosafarbenen Gürtel um die Hüften. Mühsam versucht er aufzustehen. Es gelingt ihm und er hinkt zum Fenster.

Was er da sieht ist etwas, worauf er nicht gefasst ist. Einen wunderbaren und grünen Wald.

Vereinzelt sieht er Tiere. Strahlender Sonnenschein bedeckt das Land. Nicht ein Hauch von Zerstörung ist zu sehen.

Er geht zu der jungen Frau hin und berührt ihr Kleid. Es gibt nun keinen Zweifel mehr. Er ist im Himmel und dies ist ein Engel. So viel Schönheit lässt sich nicht täuschen. Also ist er doch tot!

Seine Hand gleitet über ihre Wange. Sie ist so sanft und geschmeidig. Da öffnet sie die Augen. Ihre Blicke treffen sich und er ist fasziniert von dem fast überirdischen Glanz, der von ihren Augen ausgeht.

Er geht einen Schritt zurück. Sie steht auf. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen.

„Es ist schön, dass sie wach sind. Wie fühlen sie sich?“ fragt sie sanft.

„Mir ist noch ein bisschen mulmig, ansonsten geht es. Danke für ihre Hilfe, Fräulein...“

„Nennen sie mich Melanie.“

„Ein schöner Name für einen Engel.“

„Wie meinen sie?“

„Ich bin doch im Himmel und sie sind ein Engel, oder nicht?“

„Nein. Sie sind nicht im Himmel. Ich bin auch kein Engel. Wie kommen sie auf diese Idee?“

„Weil hier alles so heile und ohne jegliche Zerstörung ist. Ich komme aus einer Welt voller Elend und Zerstörung. Dort gibt es kein Licht, nur Nacht und Dunkelheit. Keine Freiheit... nur Qual. Ich kenne dieses hier nicht.“

„Das ist schlimm.“ Melanie senkt den Kopf.

Die Tage vergehen und er genest von seinen Schmerzen. Tage, in denen sich beide viel voneinander erzählen und sie sich schätzen lernen. Tage, die eine Erinnerung unzerstörbar machen, eine MAGIE wie er sie nie zu träumen gewagt hat. Bis zu jenem Tag.

Er steht in dem kleinen Wohnzimmer ihres Hauses. Sein Blick geht aus dem Fenster. Längst hat er sich darüber Gedanken gemacht, ob er bei ihr bleibt. Und die Wahl fällt ihm nicht sehr schwer. Die Dunkelheit seiner Welt oder das Licht und die Wärme dieser Frau.

Melanie betritt den Raum. Sie hat eine Zeitung in der Hand. Diese legt sie auf den Tisch. Dann geht sie auf ihn zu und nimmt seine Hände, als ob sie ahnt was er ihr sagen möchte.

Doch das bedarf keiner Worte und so liegen sich beide in den Armen. Sie drücken sich fest aneinander. Keiner möchte den Anderen loslassen.

So kommt es zum ersten Kuss zwischen ihnen. Das erste Mal das er seit einer langen dunklen Zeit etwas spürt was er nicht kennt. LIEBE!

Dabei geht sein Blick zum Tisch auf die Zeitung.

Als sie sich voneinander lösen steht blankes Entsetzen in seinen Augen.



Mitten in der Nacht steht er von seinem Bett auf und geht in ihr Schlafzimmer. Er haucht ihr einen Kuss auf die Wange und bewundert ihre Schönheit noch einmal. Dann verlässt er das Haus und holt eine kleine Schatulle aus der Tasche.

Das Datum der Zeitung hat ihm gezeigt, dass er sich geirrt hat. Dies ist nicht die Vergangenheit... dies ist die Zukunft.

Darum kehrt er zurück, um für diese Zukunft zu kämpfen.

Sein Blick fällt auf die Schatulle. Der Inhalt, ein DIMENSIONSTOR. Darum wollten sie ES, um alles negativ zu verändern. Es ist Zeit zu handeln.

Es gibt Hoffnung!

Er öffnet die Schatulle.


Ende

05.03.2020



Ich hoffe sie hat Euch gefallen.
Jetzt wo ich den wöchentlichen Rhythmus gefunden habe, werde ich meine Woche um eine weitere Kategorie verlängern, doch dazu lasst Euch überraschen. 
Für heute wünsche ich Euch einen schönen Abend und ein angenehmes Wochenende.

Euer
Olli

Story Friday 47

 Der Moment Nachdenklich sitzt er auf der Bank vor einen kleinen See. Die rechte Hand entlang der oberen Hälfte der Bank gestreckt, die link...