Freitag, 29. Mai 2020

Story Friday 22

Seid gegrüßt und willkommen zum 22 Story Friday.

Vor 2 Tagen fragte mich eine gute Freundin, wie das denn wäre. Wenn ich 3 Wörter kriege, kann ich da nur eine Geschichte schreiben? Habe ich bei den 3 Wörtern immer nur die eine Geschichte vor Augen die ich geschrieben habe? Oder kann ich aus den 3 gewünschten Wörtern einer Geschichte auch eine andere Geschichte schreiben? Und auch länger?
Ich kann, liebe Simone.

Ich war so frei die Wörter von letzter Woche von Lucia zu verwenden
und eine neue Geschichte zu zaubern.

Zum einen ist sie ein Danke Schön Cecile, für die aufmunternden Worte letzte Woche (Grüß Danny von mir.) und zum Anderen auch ein Danke Schön an Lucia, das ist das erste Mal das ich "3 Wörter" zweifach verwende. Ich hoffe es gefällt auch Dir.
Und natürlich Euch Lesern.
Und ja, einige von Euch werden ihn erkennen. Es ist DER Lysander.
Er hat zulange geruht und ist nun wieder da. Dazu in den nächsten Tagen etwas mehr.

Für Lucia:

VENEDIG
LAGUNE
MASKENBALL
zum zweiten Mal. :-)



Der Bibliothekar



Cecile stand vor der großen Bibliothek und schaute auf die Visitenkarte in ihrer Hand.

Hier war sie richtig.


Eine Freundin aus VENEDIG hatte heute Geburtstag und war gerade zu Gast bei Ihr. Sie wünschte sich ein bestimmtes Buch, was aber überall ausverkauft war.

In einer der Buchhandlungen gab man ihr diese Karte und gab ihr zu verstehen, das wenn jene Bibliothek das Buch nicht hatte, dann hatte es keiner. Cecile war etwas irritiert, da eine Bibliothek doch eher verlieh als verkaufte, doch der Buchhändler, der ihr die Karte gab, machte ihr Mut dahin zu gehen und es einfach zu versuchen.


Cecile betrat die Bibliothek durch die große verzierte Tür und befand sich inmitten einer riesigen Halle, einer Halle die von Bücherregalen vollständig durchzogen war.

Etwas verloren blickte sie sich um, da sie niemanden sah, nicht einmal Besucher.


"Kann ich ihnen helfen?" fragte jemand und Cecile drehte sich um. Ein Mann saß an einen Schreibtisch und schrieb mit einer Feder auf einer Pergamentrolle. Er war in einen leichten dunkelvioletten Ton gekleidet und seine Kleidung glich eher einem Gewand als einen Anzug.


"Ja, ich suche ein Buch." sagte Cecile etwas zögernd, da der Mann weiter schrieb ohne auf zu schauen.


"Und welches Buch suchen sie?" fragte er, tauchte die Feder in das Tintenglas und schaute sie an.


Sie reichte ihm einen Zettel. „Dies hier.“

Er nahm ein Monokel und setze es auf, bemusterte den Zettel.


„Ein außergewöhnliches Buch.“ stellte er fest.


Cecile nickte. „Es ist ein Geburtstagsgeschenk und meine Freundin sucht es schon so lange.“

Der Mann griff zu einer kleinen Glocke und klingelte sie. Dann erhob er sich und hob seine Hand.

Cecile schaute ihn irritiert an.

Da sah sie den Grund. Ein Rabe landete auf seiner Hand und schaute seinen Herrn erwartungsvoll an.


„Asmodis, mein kleiner Gehilfe.“ stellte der Mann den Raben vor.


Cecile nickte und bemusterte das Tier. „Ähm, niedlich.“


Er hielt den Raben den Zettel hin. „Wo steht es?“


Asmodis bemusterte ihn und nickte. Dann erhob er sich und flog los.


„Folgen wir ihm.“ Der Mann ging hinter dem Raben her.


„Der Rabe kann … lesen?“ Cecile eilte hinter dem schnell gehenden Bibliothekar her.


Dieser erwiderte nichts, sondern ging konsequent hinter den langsam fliegenden Raben her.

Schweigend folgte Cecile ihm. Ihr Blick streifte umher und blieb an einem großen Gemälde hängen. 
Eine LAGUNE war zu sehen. Fasziniert starrte sie auf das Wasser.


„Kommen sie?“ fragte der Bibliothekar.


„Ja. Entschuldigung!“ Cecile löste sich vom Anblick des Bildes und folgte ihnen wieder.


Der Rabe durchquerte die Bibliothek und bog nach 5 Regalen rechts ab und damit aus den Augen 
seiner Verfolger. Dafür ertönte ein lautes Krächzen.

Cecile und der Mann bogen rechts ab und Cecile sah, dass der Rabe auf einer Gargoylenstatue saß und mit der Kralle auf die Kugel in der Hand der Statue deutete.


„Bist du dir sicher, mein Freund?“ fragte der Mann und der Rabe nickte.


„Nun gut.“ Er legte die Hand auf die Kugel und was Cecile nicht sehen konnte, die Augen leuchteten einen Moment dunkelviolett auf.


Hinter der Statue ertönte ein Knirschen und die Mauer drehte sich auf. Eine Geheimtür!

Langsam wurde es Cecile zu unheimlich und sie bereute nach den buch gesucht zu haben, doch irgendwie hielt sie die Neugierde und auch die Faszination des Erlebnisses.

Der Mann betrat den dahinter liegenden Raum und Cecile folgte ihm zögernd.

Ein großer Raum kam zum Vorschein. Der Raum hatte in der Mitte einen Schreibtisch und an der linken Seite sogar einen Kamin. 2 Sessel standen jeweils vor und hinter dem Schreibtisch.

Außerdem standen 5 Bücheregale im Raum.


Asmodis flog auf ein Regal und pickte von oben an ein Buch der obersten Reihe.

Lysander ging dorthin und zog es heraus.


„Hier ist es. Danke Asmodis.“ Er drehte sich zu Cecile zurück und hielt es ihr entgegen.


Sie zögerte erneut. „ Es ist sicher unheimlich teuer, oder? Ich meine wenn es hier in einem Geheimraum steht?“


„Nehmen sie es und lassen wir uns wieder nach vorne gehen.“ Sagte er mit ruhiger Stimme.


Cecile gab sich einen Ruck und nahm das Buch. Dann machte sie sich auf den Raum zu verlassen. Dabei sah sie ein Bild an der Wand. Es zeigte ein drachenähnliches Wesen. Es sah nur viel furchterregender als ein Drache aus.


Sie verließen den Raum und die Geheimwand schloss sich hinter ihnen.

Kurz darauf waren sie wieder vorne an seinen Arbeitsplatz.

Cecile schaute nochmal auf das Buch und dann auf den Mann.


„Was möchten sie denn jetzt dafür haben?“ fragte sie unsicher.


„Nichts.“


„Nichts?“


„Nichts.“


„Das ist nett ich meine, ich kann das aber nicht annehmen.“


„Doch, können sie. Nehmen sie es, machen sie ihrer Freundin eine große Freude. Na los.“


Der Mann setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.


„Danke, Herr…“


„Lysander.“

„Danke Herr Lysander.“


„Einfach Lysander.“


„Danke… Lysander.“ Ihr Blick fiel auf den Ring an seiner Hand. Er zeigte das furchterregende Wesen von dem Bild. „Auf Wiedersehen.“ sagte sie dann schnell und ging eiligst davon.


Als sie die Bibliothek verließ hörte sie das klickende Geräusch im Schloss, das die Tür abgeschlossen wurde, was ihr wiederum unheimlich war, denn außer ihm hatte sie niemanden gesehen und Lysander saß doch an seinen Arbeitsplatz. Sie eilte zum Bus um ihre Freundin das Geschenk zu überreichen.


In der Bibliothek senkte Lysander die Hand und erhob sich wieder. Langsamen Schrittes und mit Asmodis auf der Schulter ging er durch die Bibliothek und über eine Treppe einen großen Anbau hoch, bis er über eine Luke das Dach erreichte.

Er atmete die Abendluft tief ein. Der MASKENBALL des Tages war vorbei. Zeit die Maske fallen zu lassen.

 Während die Sonne unterging und schaute er Asmodis an.


„Zeit für einen Abendflug, kleiner Freund?“


Der Rabe nickte und Lysander breitete seine Arme aus. Seine Augen leuchteten dunkelviolett auf und eine violette Aura umgab ihn, machte ihn vor neugierigen Blicken unsichtbar. Dann sprang er vom Dach. Im Fall verwandelte er sich in das Wesen vom Bild und flog in die Nacht, begleitet von seinen treuen Begleiter Asmodis, der nun kein Rabe mehr war, sondern ein kleiner geflügelter Steindämon.



Ende.
28.05.2020



Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Euer
Olli

Dienstag, 26. Mai 2020

Der Dienstag der virtuellen Welten 02

Seid gegrüßt,

es freut mich, das der Dienstag Euer Interesse geweckt hat.
Dafür danke ich Euch.
Willkommen zum zweiten Teil.
Ich werde Euch in Zukunft das Spiel kurz vorstellen.
Heute handelt es sich um ABZU. Dabei handelt es sich um ein Tauchspiel in einer anderen Welt.
Das ganze Spiel gleicht, wie Ihr gleich sehen werdet, einer Kunstwelt.
Es ist optisch sehr schön gemacht und Ihr steuert einen Taucher der sich in einen Gewässer wiederfindet und herausfinden muss was geschehen ist.
Eine wundervolle Geschichte, die man nicht in Worte sprechen kann.


ABZU

Im Sog der Tiefe.


Tanz der Haie.



Freiheit.


Mysteriöse Welten.


Gemeinsam.


Ich wünsche Euch 
eine angenehme Woche.
Euer
Olli

Freitag, 22. Mai 2020

Story Friday 21

Seid gegrüßt,

ich hoffe es geht Euch gut.
Die heutige 3 Wort Geschichte ist dieses Mal für die liebe Lucia.
Es ist etwas was in der fiktiven Welt von Enderal spielt und hauptsächlich von Spielern dieser Welt verstanden werden kann, doch ich denke ich habe es so geschrieben, das auch Nichteingeweihte es verstehen. Wer einen kleinen Eindruck von Enderal haben möchte, der kann den Post hier vor begutachten wo ich 5 Bilder veröffentlicht habe.

Für Lucia

Lagune
Venedig
Maskenball


ENDERAL



„Haltet die Myradenhalle!“  Inquestor Arkest deutete auf die großen Tore. „Um jeden Preis!“

Er wirbelte herum und seine Fingerspitzen malten Runen in die Luft. Die Runen verbanden sich in Sekundenschnelle und ein großes blaues Licht schoss in eine Gruppe Verlorener und riss sie in die Tiefe.

Die Untoten waren dabei die Mauer zur Myradenhalle zu erklimmen. Viel zu früh. 

Der östliche Kanonenwall war bereits gefallen. Der Westliche hielt sich noch tapfer und die Kugeln rissen den Boden auf und verwüsteten die heranstürmenden Verlorenen. Von weiten sah es aus wie eine LAGUNE, eine Lagune voller Verderben und Tod.

„Los jetzt!“ schrie er und eines der riesigen Tore öffnete sich. Ein Myrade nahm Anlauf. Auf seinen Rücken befanden sich 2 Frauen und 3 Kinder. Zivilisten. Familie. Das drachengroße, gefiederte Wesen mit den 6 Augen verließ die Halle und breitete seine Flügel aus.

„Sperrfeuer!“ rief Arkest.

Bogenschützen und eine Kanone rissen Breschen in die Reihen der verlorenen Bogenschützen.

Der Myrade erhob sich und gewann an Höhe.

Arkest Finger malten erneut Runen in die Luft und ein rotes Licht ging in die Tiefe und schlug als Feuerball vor der Mauer auf. Die Explosion riss weitere Verlorene von der Mauer.

Ein weiterer Myrade folgte eiligst und verließ die Halle.  Auch dieser trug Zivilisten.  So dachte Arkest, doch er irrte sich. Doch es war zu spät.

„Nein!“ rief Arkest, der sich von seiner großen Magieanstrengung regenerierte.  Doch der Myrade wurde angetrieben und  nahm Anlauf. Er breitete seine Flügel aus um abzuheben.

Er sprang von der Mauer. Doch er war zu schwer. Auf seinen Rücken, saß einer der Adeligen der Festung, mitsamt einer Truhe, ohne Zweifel gefüllt mit Schätzen. Wie viele mag er bestochen haben um auf den Myraden zu kommen.  Das würde niemand erfahren. Ein Geheimniss, wie auf einen MASKENBALL. Bis die Maske fällt. Doch hier würde keine Maske fallen.

Der Myrade stieß sich von der Mauer ab, schlug einmal, zweimal mit den Flügeln,  dann fiel er.

Arkest schüttelte den Kopf. In leichter Ferne gab es eine Explosion. Der westliche Kanonenwall war gefallen. Arkest atmete schwer, sein Blick fiel in die Halle. Da standen die Frauen und Kinder, die dem Adeligen weichen mussten. Und kein weiterer Myrade.

Es war vorbei. Sie konnten nur noch das Ende erwarten.  Die Männer sahen ihn an. Sie wussten alle, es war vorbei. Auf sie wartete nur noch der Tod.

Plötzlich legte sich ein Schatten über sie. Ein weiterer  Myrade landete.

„VENEDIG! Du bist wieder da.“ Arkest drückte den gewaltigen Schädel des Myraden. Venedig, sein Freund und Myrade, hatte die erste Gruppe von Zivilisten ausgeflogen. Wieder zurück zu kommen muss eine gewaltige Kraftanstrengung gewesen sein.

Die verbliebenden Soldaten halfen den Zivilisten auf den Myraden.

„Geht mit, Inquestor! Ihr seid zu wichtig und dürft nicht sterben.“ sagte einer der Soldaten.

„Niemals. Ich lasse euch nicht in Stich und ….“ Weiter kam Arkest nicht.

Er wurde nieder geschlagen und auf  Venedig gehoben.

„Flieg, mein Freund.“ sagte der Soldat und nahm sein Schwert wieder auf.

Der Myrade erhob sich in die Luft. Er war erschöpft, doch er mobilisierte seine letzten Kräfte.

Unter ihm strömten die Verlorenen in die Festung .

Goldenforst war gefallen.

*

„Das ist eine interessante aber tragische Geschichte.“  Lucandra sah den Myradenwärter an. Sie standen an einen der vielen Myradentürme Enderals.

„In der Tat. Aber so sagt die Legende.“ Lächelte der Wärter.

„Was ist aus Inquestor Arkest geworden? Warum war er so wichtig?“ Lucandra Neugierde war noch nicht gestillt.

Der Myradenwärter zuckte mit den Schultern. „Das weiß wohl nur Arkest selber.“

„Danke für die Geschichte und gehabt euch wohl.“ Lucandra nahm ihren Rucksack und verließ den  Myradenturm. Fasziniert schaute sie zu den mittlerweile zugewachsenen Resten der Myradenhalle.

Ihr Weg führte zwischen den beiden Kanonenwallen und bald war sie aus der Sichtweite des Myradenwärters verschwunden.

Dieser seufzte und ging zu seinen Myraden. Er kraulte ihn.

„Unsere Zeit wird kommen, Venedig. Unsere Zeit wird kommen. Und dann werden wir die Toten rächen.“

Ende
22.05.2020


Und damit wünsche ich Euch Allen ein schönes Wochenende. 
Und wie immer gilt, wer eine Story möchte, der möge mir 3 Wörter geben.  :-)


Euer
Olli

Dienstag, 19. Mai 2020

Der Dienstag der virtuellen Welten Teil 01

Seid gegrüßt,

ich hatte ja schon vor langer Zeit angekündigt, das ich eine kleine Screenshot Serie starten werde um Euch schöne Screenshots von diversen Spielen zu zeigen, die ich gespielt habe oder noch spiele. 
Dabei werde ich mich in jeder Ausgabe einem Spiel widmen und es wird jeden Dienstag sein.
Ich hoffe sie gefallen Euch.

Einen schönen Abend wünsche ich Euch
Euer
Olli


E N D E R A L



Bring mich zum Himmel.




Träume wachsen, Nationen fallen.



Und die Natur kehrt zurück.



Im Schatten der Nacht.



Godzilla, is it you?

Samstag, 16. Mai 2020

Story Friday 20

Seid gegrüßt,

gnarf, diese Kurz Arbeit Tage machen mich verrückt. Ich habe heute das Freitag Gefühl, dabei haben wir doch schon wieder Samstag. Ah je. Entschuldigt. Diesmal war es Dusseligkeit.

Die heutige Geschichte ist für eine Bekannte, die sich via Mail gemeldet hat und hier sind ihre Wörter.

Für Diana:
Hängematte
Dachterrasse
Latzhose


Moment

 

Langsam öffnen sich die Augen. Langsam gewöhnen sie sich wieder an das Licht des Tages. Ein sanfter Wind umschmeichelt das Gesicht und spielt mit den Haaren und den Seidenschal der um den Hals geschmiegt ist.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages berühren die Haut und es fühlt sich fast schon kitzelig an. Die Hand erhebt sich und die Fingerspitzen berühren die rechte Wange und streichen darüber.

Das Gesicht lächelt, genießt, entspannt und nimmt jeden der Sonnenstrahlen auf. Ein Vogel schaut sie an und bewegt dabei schon fast fragend aber neugierig das kleine Köpfchen.

Die Blicke treffen sich und für einen Moment scheint die Zeit still zu stehen und fast schon wie in Zeitlupe schwebt ein kleines Blatt zwischen den Blicken hindurch und die darauf reflektierenden Sonnenstrahlen verleihen der Oberfläche einen fast schon überirdischen Glanz.

Der Vogel piept und breitet seine Flügel aus und mit einen kleinen Satz hebt er ab, fliegt davon.

Der Kopf hebt, sich schaut den Vogel nach. Für einen Moment erblicken die Augen den Vogel noch, dann scheint er in der langsam untergehenden Sonne zu verschwinden.

Müde aber glücklich strecken sich die Arme und die Müdigkeit verlässt den Körper der sich langsam von der Hängematte erhebt. Die Dämmerung beginnt sich über die Dachterrasse zu erstrecken und taucht das Tauch in ein wunderschönes Abendrot. Sie breitet ihre Arme aus und atmet tief durch, schließt erneut die Augen, lässt die Magie des Augenblicks auf sie wirken.  Ein Moment voller Glück und Freiheit. Voller Stille und auch Geborgenheit.

Sich zu fühlen wie in einen Paradies. Sie öffnet wieder ihre Augen und dreht sich um.

"Diana. Träumst Du schon wieder?" In der einen Hand einen Pinsel und in der anderen Hand einen Farbtopf haltend. "Na wenigstens hast Du die Latzhose schon an. Na los, die Küche streicht sich nicht von selber." Sanft schiebt ihre Freundin sie in die Küche.

 

Ende

14.05.20



Ich hoffe, liebe Diana, das gefällt Dir. 

Wer auch eine 3 Wort geschichte möchte, der hinterlasse mir, auch anonym möglich, 3 Worte in den Kommentar unten.

Ein schönes Wochenende

wünscht Euch

Olli


Montag, 11. Mai 2020

Ascension Teil 1

Mai 1995

 

Der Himmel hatte seine Schleusen weit geöffnet. Der Regen bahnte sich seinen Weg unaufhaltsam zur Erde.

Er spürte den Regen an sich herunter laufen, doch er nahm es nicht richtig wahr. Im Gegenteil, auch der kalte Wind ließ ihn nicht frösteln.

Starr blickte er auf das Loch im Boden, während sich Tränen mit Regen auf seiner Wange vermischten.

Seine Gedanken glitten in die Ferne, an einen Moment, zwei Wochen zuvor.

 

"Woran denkst du gerade?"

"Ich denke wie unglaublich schön du bist."

"Du Lügner. Ich sehe furchtbar aus und das weißt du."

"Nicht für mich. Für mich siehst du immer wundervoll aus und das wird sich nie ändern."

"Das stimmt nicht und du weißt es."

"Doch, es stimmt."

"Du bist so lieb ... das ... das habe ich doch nicht verdient."

"Doch das hast du und bitte keine Widerrede mehr."

"Na gut. Du, sieh mal, ich habe weiter gezeichnet."

"Lass sehen."

"Na, was sagst du?"

"Es sieht toll aus."

"Ja, nicht wahr? Sieh mal, das hier ist die Hauptstadt und im Mittelpunkt steht die Bibliothek."

"Das ist interessant."

"Ja und hier ist der Palast. Er liegt etwas abseits."

"Sollte nicht eigentlich ein Palast der Mittelpunkt sein?"

"Nein, denn die Bibliothek war zuerst da.  Die Stadt ist um sie herum aufgebaut worden."

"Ich verstehe."

"Damit ist die ganze Karte fertig. Die Hauptstadt war das Letzte was gefehlt hatte."

"Und wie wirst du all das nennen?"

"Ich nenne es Ascandar!"

 

Eine Hand legte sich von hinten auf seine rechte Schulter und riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich kurz um, nickte und machte einen Schritt zur Seite. Jemand trat neben ihn und senkte ebenfalls den Blick, während seine Gedanken wieder in die Ferne gingen. 5 Tage zuvor.

 

"Es ist so schön das du da bist."

"Ich werde immer für dich da sein."

"Immer?"

"Immer!"

"Bitte halt meine Hand."

"Das tue ich."

"Ich .. ich möchte dir etwas geben."

"Was ist das?"

"Etwas ganz Besonderes."

"Ein Stein?"

"Das ist nicht einfach nur ein Stein! Das ist etwas ganz, ganz Besonderes."

"Er hat eine schöne Farbe. Und er ist warm. Es ist die Wärme deines Herzens, nicht wahr?"

"Du Charmeur. Nein wirklich. Es ist ein besonderer Stein. Bitte bewahre ihn gut auf."

"Das werde ich, aber ich möchte dass du ihn noch ein wenig hältst."

"Warum?"

"Damit ich ihn umso wärmer an mich nehmen kann."

"Du bist so lieb ..."

"Nicht doch."

"Doch. Kümmerst du dich um Ascandar?"

"Natürlich, bis du wieder gesund bist."

"Du weißt, das werde ich nicht."

"Doch das wirst du. Ich glaube an Wunder."

"Wirklich?"

"Ja. Ich glaube an uns."

Lippen berührten sich… zum letzten Mal.

Später legte sich eine Hand auf das Bett und die Wärme wich der Kälte.

 

Er löste sich von seinen Gedanken und sah sich um. Nun war er alleine. Alle waren gegangen. Er machte wieder einen Schritt zur Seite und griff in seine Tasche. Er holte einen Stein heraus und sah ihn an.

Tränen liefen erneut über seine Wange und vermischten sich wieder mit Regen.

Sie fielen herab, wobei eine Träne auf den Stein landete.

Er ging in die Knie und hielt den Stein über das Loch.

 

Für einen Moment verharrte er so. Dann erhob er sich und ging. Die Zeit an Wunder zu glauben, war vorbei, doch der Stein sollte bei ihm bleiben.

 

11 Mai 2020

Er öffnete seine Augen.

Langsam ging er in die Hocke und nahm einen Stein aus der Tasche.

Vorsichtig legte er ihn auf das Grab.

Etwas, was er jeden Monat einmal tat.

Seit 25 Jahren.

Er lächelte und began zu sprechen.

Wort um Wort, Minute um Minute.

Zeit verweht wie Sand im Wind.

Dann nahm er langsam den Stein und erhob sich wieder.

Tief atmete er durch.

Es war Zeit zu gehen.

Ein letzter Blick, ein letztes Lächeln, dann drehte er sich um und ging … für immer.

Dieser Ort würde in wenigen Tagen nicht mehr sein.

 

Abends saß er das erste Mal seit langen wieder auf der Fensterbank. Das hatte er lange nicht mehr getan.

Nachdenklich schaute er hinaus und sein Blick ging zum dämmernden Himmel, während er über den Stein in seiner Hand strich. Irgendwo da oben in den Wolken sah er ihr Gesicht, ihr lächelndes Gesicht.

Und er fühlte etwas, was er sich so lange erhofft hatte.

 

Frei!


Danke an viele liebe Menschen, die mir in den 25 Jahren wissentlich und unwissentlich Halt gegeben haben, mich unterstützt haben. Menschen, zu denen ich zum Teil keinen Kontakt mehr habe, Menschen die ich auch heute noch treffe.

 

Danke an Marcel, meinen besten Freund, und seiner Familie. Du hast  immer zu mir gehalten.

Danke an meine Mutter und meine Tante Stephanie. Es ist schön Familie zu haben.

Danke an meine “Zweitmutter”, Du warst mir ein sehr großer Halt in einer sehr schweren Zeit.

Danke an  Bini und Nico für Eure wundervolle Freundschaft.

Danke an Gabi, die immer an mich geglaubt hat.

Danke an Stephanie für eine besondere Freundschaft über all die Jahre hinweg. Schön das es Dich gibt.

Danke an Maike  und Vicki für all die schönen  Spaziergänge.

Danke an Rene, einen Freund und Chef, der mir heute den Abschied ermöglichte. Danke, Großer.

Danke an Petra und ihre Familie, Deine Welt half mir meine Welt zu schaffen und gab mir Halt.

Danke an Melanie. Du gabst mir den Stubs, das Vermächtnis zu beginnen.

Danke an Judith. Deine Beharrlichkeit hat mich das Vermächtnis zum Abschluß bringen lassen.

Danke an Petra B. dafür das Du an meine Geschichten geblaubt hast, als ich aufgeben wollte.

Danke an Tobi für die Inspirationen der letzten Monate.

Danke an Bernd, meinen Mentor, der zu früh von uns gegangen ist.

Danke an Ina und Rebecca für viele Stunden in Petras Welt.

Danke an Christina, für die Inspiration zu vielen Geschichten.

Danke an meine liebe Clique aus Wien. Die besten Sonntage der Welt.

Danke an meine lieben Freunde aus Australien. Ich vermisse Euch.

Danke an meine lieben Steam Freunde. Es ist schön Euer Wyvern zu sein.

Danke an meine Filmfreunde aus dem besonderen Forum, ihr seid super!

Danke an meine langjährigen World of Warcraft Begleiter. Es war eine schöne Zeit.

Danke an Lys, den Pinguin und den Tiergarten Schönbrunn.

 

Danke an Begleiter der letzten 25 Jahre.

Mike und Familie, Nadja, Cecile und Danny, Christine, Sally und Familie, Yvonne, Markus, Gaby, Chris Awesome ;-), Janine, Thorsten S., Nils und Maurice  und so viele, viele mehr.


 Danke an Euch, liebe Leser. Ohne euch gäbe es den Blog schon lange nicht mehr.

 

Einen besonderen Dank an den Helden meiner Kindheit, der mir immer Halt gab, wenn ich alleine war und mir liebe Worte gab, als wir uns leibhaftig getroffen haben.

Deine Filme waren in den letzten 25 Jahren eine große Stütze.

Sie mochte Deine Filme auch sehr.

Danke Michael.

 

 

 

 Danke auch an ein jahrelanges Phänomenen, das mich schon mein Leben begleitet und mich immer wieder zum Lächeln bringt. Ja, da bin ich ganz Nerd.

Danke Godzilla.




 

 

Und  Danke Amy.

Für 3 wundervolle Jahre.

Danke. 

 



Samstag, 9. Mai 2020

Story Friday 19

Seid gegrüßt,

Jaaaaa, ich weiß es heißt Story Friday, nicht Story Saturday. 
Seht es mir bitte nach. :-)

Heute habe ich noch ein drittes Mal eine Geschichte aus meiner Vergangenheit.
Die habe ich in der 80ern in der Schulpause geschrieben, inspiriert von Comics und Filmen und meiner Begeisterung zur Tierwelt,
die später noch ins Phantastische überging. Ja, Wyvern und so. ;-)
Diese Geschichte hatte ich 1993 einen besonderen Menschen in meinen Leben umgeschrieben.
Viel Spaß beim Lesen.

Wer Fehler findet, darf sie behalten. ^^

Der Wolf

 

Langsam geht die Sonne auf. Die Sonnenstrahlen verleihen dem Schnee einen fast überirdischen Glanz. Es ist ein wunderschöner Morgen.

Aber nicht für Logan Wolf. Ungeduldig tritt er von einem Bein auf das andere. So schön der Morgen auch ist, es ist immer noch sehr kalt.

„Sachte Logen. Sachte. "Wir kriegen den Kerl schon.“ Axel Moore klopft ihm auf die Schulter.

„Ich weiß, ich weiß. Aber ich kann den Mistkerl nicht früh genug kriegen. Wenn ich nur dran denke, dass in diesem Augenblick wieder ein unschuldiges Tier in seine Falle tritt, das macht mich rasend.“ Logan ballt die Faust.

„Logan.“ Eine Frau tritt an ihn heran. „Pass auf dich da draußen auf. Der Wilderer ist gefährlich.“

„Ich werde aufpassen, Kataya. Das verspreche ich dir.“ Logan haucht seiner Frau einen Kuss auf die Wange.

„Soll ich dich nicht lieber begleiten?“ fragte Axel Moore leicht besorgt.

„Nein Axel. Du wartest mit Kataya auf den Förster und seinen Gehilfen. Dann folgt ihr meinen Spuren.“ Logan greift zu seinem Gewehr.

„Wie du meinst, Logan.“ Axel zuckt mit den Schultern.

„Bis dann.“ Logan stapft los.

Kataya Wolf und Axel Moore schauen ihm nach.

Nach einer guten Weile verschwindet er zwischen den Bäumen. Kataya winkt ihm nach. Sie macht sich sehr große Sorgen um ihn.

Logan stapft durch den Wald. Es würde eine gute Weile dauern, bis er sein Ziel erreicht hat. Die Ereignisse der letzten drei Tage gehen ihm noch einmal durch den Kopf. Es begann vor drei Tagen. Logan und Kataya gingen im Wald spazieren, als sie auf eine Bärenfalle stießen. Eine Bärenfalle, das ist die Falle, deren Dornen sofort zuschnappen, wenn man mit dem Fuß reintritt. Eine ungeheuer schmerzliche Erfahrung, für diejenigen, die dort reintreten.

Die Falle war nicht leer. Ein Bär befand sich in der Falle. Er war qualvoll erfroren. Er war in die Falle getreten und kam nicht mehr heraus. Das war vermutlich während des Schneesturms vor vier Tagen passiert. Der Wilderer hätte sicherlich sonst seine Falle aufgesucht. Doch das war nicht der Fall. Nach einer kurzen Suche fanden Logan und Kataya noch mehr Fallen. Sie entschärften die Fallen, indem sie jeweils einen Ast in die Falle steckten und sie so zuschnappen ließen. Danach sagten sie dem Förster des Reviers Bescheid. Der machte sich alleine auf, um die Fallen zu vernichten und den Wilderer zu fangen. Doch das ging schief. Er geriet in einen Hinterhalt des Wilderers und wurde nieder geschossen. Da er rechtzeitig gefunden wurde, überlebte er.

Logan und Kataya machten Urlaub in Kanada. Sie suchten sich den nächsten Tag einen anderen Wald, um spazieren zu gehen.

Doch aus dem gemütlichen Spaziergang wurde auch nichts. Sie stießen wieder auf Bärenfallen. Mindestens fünfzehn Fallen fanden sie nach intensiver Suche. Die sechzehnte Falle hatte einen nunmehr toten Fuchs gefangen. Plötzlich begann jemand auf sie zu schießen. Logan und Kataya konnten gerade noch entkommen. Am nächsten Tag wollte Logan den Wilderer auf eigene Faust stellen.

Der Besitzer des Blockhauses, in welches sie sich gerettet hatten, war mit einem der Gehilfen des Försters befreundet und wollte sie telefonisch verständigen, doch ein erneuter Schneesturm kam ihnen in die Quere.

Axel Moore freundete sich mit den Wolfs an und gab Logan sein Gewehr, zumal Logan darauf bestand. Als ehemaliger Söldner wusste er damit umzugehen.

Nun stapft er durch den Schnee. Er will den Wilderer stellen. Koste es was es wolle. Noch mehr Tiere darf er nicht töten.

Nach einer guten Zeit erreicht er die Stelle, an der auf sie geschossen wurde. Die Falle ist weg. Der Wilderer hatte sich sein Opfer geholt. Logan untersucht die Stelle genau und schaut sich um. Er wird fündig. Nach einer guten Weile entdeckt er Spuren, welche weder ihm noch Kataya gehören.

„Warte, mein Freund. Ich kriege dich!“ murmelt er und folgt der Fährte. Anhand der Spuren kann man erkennen, dass der Wilderer nicht nur ein, sondern mehrere Tiere getötet haben muss. Eine Schleifspur, ohne Zweifel von einem Sack, zieht sich neben den Fußstapfen her. Der Tiefe nach zu urteilen, war der Sack sicherlich sehr voll.

Logan Wolf folgt der Spur eine ganze Weile. Je länger er der Spur folgt, desto schlechter wird das Wetter. Wind beginnt aufzuziehen und verweht langsam aber sicher die Spur. Bald hat der Wind die Spur verweht. Logan flucht. Das ist sehr ärgerlich. Während er überlegt, wie es weiter gehen soll, ertönt ein Heulen.

Logan horcht auf. Ein Wolf. Wieder ertönt das Heulen. Es kommt näher. Logan dreht sich im Kreis. Er kann den Ursprungsort des Geheuls nicht heraus hören. Ein Knurren hinter seinem Rücken läßt Logan schmerzhaft klar werden, dass der Wolf sehr nah ist. Langsam dreht er sich um. Vor ihm steht ein ausgewachsener Wolf. Das Bemerkenswerte ist die Farbe seines Fells. Es ist schneeweiß. Man könnte ihn im Schnee leicht übersehen. Der Wolf sitzt in Platzstellung und schaut Logan wild an. Er knurrt.

Logan sieht seine Chancen ins Bodenlose sinken. Zum Schießen ist der Wolf zu nah. Bevor er sein Gewehr hoch bekäme, hätte der Wolf ihn schon erreicht. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als starr stehen zu bleiben und sich ruhig zu verhalten. Er schaut dem Wolf in die Augen. Der Wolf steht langsam auf. Sein Knurren endet nicht. Langsam schreitet er näher und umrundet Logan. Er scheint ihn zu beschnuppern. Dann dreht er sich um und tapst davon. Logan atmet auf. Gewiss, er war einmal Söldner, doch ein ausgewachsenes Exemplar von einem Wolf wie diesem hatte er noch nie gegenübergestanden.

Da die Spuren verweht sind, orientiert sich Logan in Richtung Norden, wo auch die Spuren hinführten. So hat er wenigstens ungefähr die Richtung. Nach einer guten Stunde Fußmarsch beginnt sich Logan zu fragen, was ihm das sture geradeaus gehen überhaupt noch bringt. Aufgeben will er nicht, aber ohne den geringsten Hinweis auf den Wilderer, kommt er nicht mehr weiter voran. Nicht einmal Fallen hat Logan noch gesehen.

Ein Heulen durchdringt den Wald. Logan erkennt das Heulen, doch irgend etwas ist anders als sonst. Wieder ertönt das Heulen. Dieses Mal ist es klagender. Es klingt nach Schmerz. Logan erkennt die Richtung aus der das Geheul kommt und geht dorthin. Das Heulen ertönt erneut. Daran, dass es lauter wird, erkennt Logan, dass er auf der richtigen Fährte ist. Und tatsächlich. Kurz darauf sieht er den Wolf. Es ist der schneeweiße Wolf von vorhin. Und er sitzt mit seinem Hinterlauf in einer Bärenfalle.

Der Wolf sieht ihn und beginnt zu knurren. Dieses Mal klingt es ganz klar bedrohlicher. Der Wolf fühlt sich von ihm bedroht. Logan legt sein Gewehr zur Seite und kommt langsam näher. Das Knurren wird heftiger. Kurz vor dem Wolf bleibt er stehen und kniet sich nieder. Dabei achtet er darauf, dass der Wolf ihn nicht erreichen kann.

Er schaut dem Wolf geradewegs in die Augen. „Ganz ruhig. Ich tue dir nichts. Ich möchte dir helfen.“

Beruhigend redet er auf den Wolf ein. Je mehr er redet, um so leiser wird das Knurren. Dann wandelt sich das Knurren in ein Jaulen. Das Eis zwischen ihnen ist gebrochen. Logan streichelt den Wolf. Dann öffnet er vorsichtig die Falle und befreit den Fuß.

„So mein Freund. Moment. Ich verbinde dich noch.“ Logan holt ein Taschentuch aus seinem Parka und verbindet damit die Wunde. Die Blutung ist gestoppt. Der Wolf schaut Logan dankbar an und leckt ihm mit der Zunge durch das Gesicht.

„Hey, hey. Lass das!“ Logan lacht. Er krault den Wolf.

Der Wolf dreht sich um und humpelt davon. Logan schaut ihm nach.

Dann wendet er sich der Falle zu und mustert sie. Diese Falle sollte keinem Tier mehr schaden. Er bückt sich, um sie aufzuheben, als er plötzlich einen Schlag auf den Hinterkopf bekommt. Bevor er das Bewußtsein verliert, hört er noch jemanden sagen: „Verdammter Mistkerl. Ohne dich hätte ich den zweiten weißen Wolf gehabt!“

 

*****

 

Kataya Wolf, Axel Moore und der Förster mit seinen Gehilfen versuchen der Spur zu folgen, als plötzlich ein starker Schneesturm aufzieht. Sie müssen zurück. Der Sturm dauert mehrere Stunden. Stunden der Angst und Sorge für Kataya. Als der Schneesturm abgeflaut ist, machen sie sich wieder auf. Sie orientieren sich an der Richtung, in die Logan verschwand.

Nach einer halben Stunde Marsch bleibt der Förster plötzlich stehen.

„Bleibt stehen und rührt euch nicht.“ sagte er.

Kataya wundert sich, doch dann sieht sie den Grund. Unweit von ihnen steht ein Wolf. Ein schneeweißer Wolf. Einer der Gehilfen hebt hinter dem Rücken des Försters sein Gewehr.

Bevor er abdrücken kann, drückt Kataya das Gewehr runter.

„Nicht schießen. Er weiß wo Logan ist. Folgen wir ihm.“

„Aber...“

„Kein aber. Sehen sie sein rechtes Hinterbein.“

„Was? Oh verflixt... Los folgen wir ihm.“ murmelte der Förster.

Der Wolf hat sich umgedreht und humpelt los. In einigem Abstand folgen sie ihm. Der Wolf führt sie zielsicher zu der Stelle, an der er von Logan befreit wurde. Dort erwartet die Folgenden ein merkwürdiger Anblick. Vier weiße Wölfe liegen dicht um einen Menschen herum und wärmen ihn. Es ist Logan Wolf. Ein kleines Stück weiter liegt der Wilderer. Er ist erfroren. Bißwunden an seinem Bein zeigen, dass jemand etwas dagegen hatte, dass er flieht. Er konnte nicht mehr laufen, so heftig sind die Bißwunden.

„Logan! Wach auf!“ Kataya hebt seinen Kopf an. Logan ist warm. Die Wölfe haben ihn gewärmt und somit während des Schneesturms das Leben gerettet.

Axel hält Logan eine Flasche an den Mund. Es ist Whisky. Nach einigen Augenblicken prustet Logan und erwacht.

„Kataya. Wo bin ich? Was ist geschehen?“

„Du bist in Sicherheit. Es war nicht leicht, aber wir haben dich gefunden.“

„Wie?“

„Durch deinen Freund dort.“ Kataya deutet auf den Wolf. „Ein Wolf mit einem rosafarbenen Taschentuch am Hinterbein ist nichts Alltägliches. Noch dazu, wenn die Initialen L. W. draufgestickt sind.“ lächelte sie.

„Und der Wilderer?“

„Er ist erfroren. Ihm ist das gleiche Schicksal wie seinen Opfern zuteil geworden.“

Logan richtet sich auf und wankt zu dem Wolf. Dieser weicht nicht zurück. Logan krault ihn.

„Danke.“ murmelte er leise. Wie zur Antwort fährt der Wolf ihm mit der Zunge durch das Gesicht. „Hey. Es langt.“ lachte er.

Die vier Wölfe laufen los. Der Wolf humpelt langsam hinterher. Kataya hakt sich bei Logan ein und stützt ihn.

„Es ist ein schönes Tier.“ „Ja.“ Logan nickt.

Bevor der Wolf verschwindet dreht er sich noch einmal um und schaut Logan an. Er heulte. Doch dieses Heulen klingt weder bedrohlich, noch schmerzhaft. Es klingt ganz einfach freundlich, fast glücklich. Der Wolf verschwindet im Wald.

 

Ende



Das Bild ist frei und stammt von Wallpaper Cave.



Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.


Euer

Olli




Freitag, 1. Mai 2020

Story Friday 18

Seid gegrüßt,

an dieser Stelle einen lieben Dank an Vanessa, der die Geschichte von letzter Woche sehr gefallen hat. Sie hat mich gefragt ob ich noch mehr mit Alistaire aka Crystallion geschrieben habe, weil ihr der Charakter so gut gefallen hat. Das habe ich damals tatsächlich. Eine zweite Geschichte die ich euch heute nicht vorenthalten möchte. Kleiner Hintergrund noch. Alistaire ist auch ein wichtiger Teil meiner ARISE Trilogy geworden, die ich dieses Jahr nach quasi 25 Jahren abgeschlossen habe. Dazu demnächst mehr.

Hier nun die Geschichte, die ähnlich wie ihr Vorgänger ist.



Die Macht der Träume



Der Satz des Arztes trifft sie wie ein Schlag ins Gesicht.

„Sie sind gelähmt.“ Er schaut sie betroffen an.

„Lassen sie mich bitte allein, Doktor.“ stammelt sie. Der Arzt zögert. Doch dann geht er langsam zur Tür und schließt sie hinter sich.

Janice Hawksire ist allein im Zimmer. Hemmungslos weint die 22-jährige Frau. Sie schlägt die Hände vor das Gesicht.

“Warum weinst du?“ fragt da jemand.

Janice schaut auf. Vor ihr steht eine unheimlich schöne Frau. Ein seltsamer Glanz umgibt sie. Janice spürt eine sehr sanfte Aura von der Frau ausgehen.

„Wer sind sie?“ stammelt Janice halb schluchzend.

„Man nennt mich Alistaire.“ sagt die Frau. „Und du?“

„Janice.“ schluchzt Janice. „Ein schöner Name. Doch nun sag mir, warum du weinst.“

Alistaire kommt näher.

„Ich bin gelähmt. Meine Beine. Ich werde nie wieder gehen können. Ich ...“ Janice weint wieder.

Alistaire setzt sich auf den Stuhl neben dem Bett.

„Ich werde nie wieder tanzen können. Nie wieder spazieren gehen. Mein Traum von einer Familie ist auch zerstört.“ Janice weint bitterlich.

„Wieso solltest du keine Familie gründen können, Janice?“ fragt Alistaire.

„Welcher Mann will schon einen Krüppel wie mich? Ich bin doch wie ein Klotz am Bein. Alle meine Träume sind zerstört. Zerstört durch einen Unfall!“

„Das stimmt nicht.“

„Doch!“

„Nein. Unterschätze nie deine Träume. Du hast mehr Träume als du denkst.“

„Was meinen sie?“

„Ich werde dir helfen es zu verstehen.“ Alistaire steht auf und setzt sich auf Janices Bettkante.

„Die Macht der Träume ist sehr stark. Schließe deine Augen und konzentriere dich, Janice.“ sagt Alistaire.

Janice tut wie ihr geheißen. Alistaire legt ihre Hand auf Janices Stirn. Die Hand beginnt zu leuchten.



*****



Janice steht auf einer Wiese. Strahlender Sonnenschein umgibt sie. Sie schaut sich um. Lauter Tiere sind auf der Wiese! Ein Blumenmeer umgibt alles.

Eines der Tiere kommt auf sie zu. Ein Schimpanse. Er nimmt sie bei der Hand. Sie folgt ihm. Er führt sie auf eine große Tiergruppe zu. Die Tiere scheinen etwas zu umringen. Janice sieht einen Strauß, eine Giraffe, Hunde, Rehe, einen Bären, Elefanten und viele mehr. Je näher sie kommen, desto mehr Tiere scheinen es zu werden. Die ersten Tiere drehen sich zu ihr um. Sie machen ihr Platz. Der Schimpanse bleibt stehen. Er deutet auf den sich bildenden Korridor zwischen den Tieren. Janice zögert einen Augenblick.

Der Schimpanse deutet erneut auf den Korridor. Da geht Janice langsam los. Die Tiere schauen sie an. Der Korridor zwischen den Tieren wird breiter und breiter. Dann sieht sie das Ende des Korridors. Was sie da sieht verschlägt ihr den Atem. Vor ihr liegt ruhend auf ein Wesen, welches sie noch nie wirklich gesehen hat. Ein weißer Drache. Die Sonnenstrahlen verleihen der Schuppenhaut einen überirdischen Glanz.

Langsam geht sie auf den Drachen zu. Dieser hebt den Kopf. Furchtlos legt Janice ihre Hand auf den Kopf des Drachen. In diesem Moment fühlt sie sich so gut wie nie zuvor. Keinen Kummer, nur Glück fühlt sie.

Sie verliert das Bewußtsein.



*****



Janice schläft. Sie lächelt im Schlaf. Alistaire dreht sich um und geht zum Fenster. Es ist Nacht. Am Morgen würden die Ärzte ein kleines Wunder erleben, wenn Janice aufsteht und gehen kann. Alistaire öffnet das Fenster und springt aus dem fünfzehnten Stockwerk. Im Fall verwandelt sie sich. Ein weißer Drache fliegt in die Nacht.


Ende





Auch dieses Bild ist von dem fantastischen Zeichner Ciruelo.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. :-)
Euer
Olli

Story Friday 47

 Der Moment Nachdenklich sitzt er auf der Bank vor einen kleinen See. Die rechte Hand entlang der oberen Hälfte der Bank gestreckt, die link...