Freitag, 11. März 2022

Story Friday 36

 Seid gegrüßt,


am 29 August 2020 war der letzte Story Friday, wie die Zeit vergeht. Nun ist er wieder hier.

Heute zum Rückstart etwas Nachdenkliches was ich für die liebe Simone geschrieben habe in Erinnerung an ihren letzten Besuch bei mir im Januar, als wir an einen See spazieren waren.

Danke dafür, liebe Simone. :-)


Augenblick

 

Langsam berühren die Fingerspitzen die Wasseroberfläche. Sanft gleitet das Wasser an ihnen entlang und bilden 5 gerade Linien. Sonnenstrahlen legen sich auf das Wasser und verleiht der Oberfläche einen fast schon überirdischen Glanz.

Die Hand bewegt sich langsam hin und her und die Linien verformen sich zu schlangenartigen Wellen. Entlang der Linien perlt sich das Wasser im Sonnenschein wie hunderte kleine Kugeln.

Für einen Moment stoppt die Hand und die Linien glätten sich, dann taucht sie gemählich in das Wasser ein und aus den 5 Linien wird ein großer Balken. Die Wärme des Wasser steigt langsam von der Hand über den Unterarm bis hoch in den oberarm auf und bewirkt eine Gänsehaut.

Augen schließen sich und nehmen den Moment auf als die Wärme über den Oberkörper bis zum Kopf zieht und ein angenehmes Gefühl die Sinne auf eine wunderbare Reise schickt.

Eine Reise begleitet von Wasser und Sonne, eine Reise die nie vergessen wird.

Die Hand taucht weiter und berührt weit geöffnet, alle Finger gespreizt, den sandigen Boden, fühlt ausser Sand noch kleine Steine. Vorsichtig setzt sie sich auf und es scheint fast so als ob der Körper auf den Arm stützt.

Die Augen weiterhin geschlossen, das sanfte Kitzeln der Sonnenstrahlen auf der Haut, die Wärme des Wassers die den ganzen Körper vereinahmt.

Aus den Augenwinkeln lösen sich 2 Tränen, ergriffen von der Schönheit des Augenblickes.

Langsam gleiten sie über die Wangen hinab, begleitet von Lichtspiel der Sonnenstrahlen, über die Wärme des Körpers bis zu der Stelle der Wange an der sie sich lösen. Sich lösen und hinab fallen.

Fast schon wie in Zeitlupe, in einen Moment der Ewigkeit bedeuten kann, fallen sie auf das Wasser, scheinen aufzuglänzen und  verschmelzen zu einer Einheit.

Die Hand beginnt sich vom sandigen Boden zu lösen und sehr langsam beginnt sie das Wasser zu verlassen.

Im Sonnenlicht perlen die vielen kleinen Kugeln über die Hand hinab und vereinen sich wieder mit den Wasser und aus einen Balken werden wieder 5 Linien, die dann enden als die Hand das Wasser endgültig verläßt.

Vereinzelt fallen kleine Tropfen von der Hand noch ins Wasser und dann erhebt sich der Körper, die Augen weiterhin geschlossen. Langsam verläßt die Wärme des Wassers den Körper und dreht sich der Sonne zu. Arme breiten sich aus und heißen die Sonnenstrahlen willkommen, die sich kitzelnd über die Haut bewegen.

Langsam, sehr langsam  öffnen sich die Augen und für einen Moment, für einen einzigen Moment … ein Lächeln.

 

Ende




Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. :-)

Euer
Olli


1 Kommentar:

  1. Erinnerung an den Sommer - das konnte man so richtig nachempfinden ...
    Schön, dass du wieder da bist mit deinen Stories, Wyvern.
    Liebe Grüße,
    Lucia

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