Freitag, 29. Mai 2020

Story Friday 22

Seid gegrüßt und willkommen zum 22 Story Friday.

Vor 2 Tagen fragte mich eine gute Freundin, wie das denn wäre. Wenn ich 3 Wörter kriege, kann ich da nur eine Geschichte schreiben? Habe ich bei den 3 Wörtern immer nur die eine Geschichte vor Augen die ich geschrieben habe? Oder kann ich aus den 3 gewünschten Wörtern einer Geschichte auch eine andere Geschichte schreiben? Und auch länger?
Ich kann, liebe Simone.

Ich war so frei die Wörter von letzter Woche von Lucia zu verwenden
und eine neue Geschichte zu zaubern.

Zum einen ist sie ein Danke Schön Cecile, für die aufmunternden Worte letzte Woche (Grüß Danny von mir.) und zum Anderen auch ein Danke Schön an Lucia, das ist das erste Mal das ich "3 Wörter" zweifach verwende. Ich hoffe es gefällt auch Dir.
Und natürlich Euch Lesern.
Und ja, einige von Euch werden ihn erkennen. Es ist DER Lysander.
Er hat zulange geruht und ist nun wieder da. Dazu in den nächsten Tagen etwas mehr.

Für Lucia:

VENEDIG
LAGUNE
MASKENBALL
zum zweiten Mal. :-)



Der Bibliothekar



Cecile stand vor der großen Bibliothek und schaute auf die Visitenkarte in ihrer Hand.

Hier war sie richtig.


Eine Freundin aus VENEDIG hatte heute Geburtstag und war gerade zu Gast bei Ihr. Sie wünschte sich ein bestimmtes Buch, was aber überall ausverkauft war.

In einer der Buchhandlungen gab man ihr diese Karte und gab ihr zu verstehen, das wenn jene Bibliothek das Buch nicht hatte, dann hatte es keiner. Cecile war etwas irritiert, da eine Bibliothek doch eher verlieh als verkaufte, doch der Buchhändler, der ihr die Karte gab, machte ihr Mut dahin zu gehen und es einfach zu versuchen.


Cecile betrat die Bibliothek durch die große verzierte Tür und befand sich inmitten einer riesigen Halle, einer Halle die von Bücherregalen vollständig durchzogen war.

Etwas verloren blickte sie sich um, da sie niemanden sah, nicht einmal Besucher.


"Kann ich ihnen helfen?" fragte jemand und Cecile drehte sich um. Ein Mann saß an einen Schreibtisch und schrieb mit einer Feder auf einer Pergamentrolle. Er war in einen leichten dunkelvioletten Ton gekleidet und seine Kleidung glich eher einem Gewand als einen Anzug.


"Ja, ich suche ein Buch." sagte Cecile etwas zögernd, da der Mann weiter schrieb ohne auf zu schauen.


"Und welches Buch suchen sie?" fragte er, tauchte die Feder in das Tintenglas und schaute sie an.


Sie reichte ihm einen Zettel. „Dies hier.“

Er nahm ein Monokel und setze es auf, bemusterte den Zettel.


„Ein außergewöhnliches Buch.“ stellte er fest.


Cecile nickte. „Es ist ein Geburtstagsgeschenk und meine Freundin sucht es schon so lange.“

Der Mann griff zu einer kleinen Glocke und klingelte sie. Dann erhob er sich und hob seine Hand.

Cecile schaute ihn irritiert an.

Da sah sie den Grund. Ein Rabe landete auf seiner Hand und schaute seinen Herrn erwartungsvoll an.


„Asmodis, mein kleiner Gehilfe.“ stellte der Mann den Raben vor.


Cecile nickte und bemusterte das Tier. „Ähm, niedlich.“


Er hielt den Raben den Zettel hin. „Wo steht es?“


Asmodis bemusterte ihn und nickte. Dann erhob er sich und flog los.


„Folgen wir ihm.“ Der Mann ging hinter dem Raben her.


„Der Rabe kann … lesen?“ Cecile eilte hinter dem schnell gehenden Bibliothekar her.


Dieser erwiderte nichts, sondern ging konsequent hinter den langsam fliegenden Raben her.

Schweigend folgte Cecile ihm. Ihr Blick streifte umher und blieb an einem großen Gemälde hängen. 
Eine LAGUNE war zu sehen. Fasziniert starrte sie auf das Wasser.


„Kommen sie?“ fragte der Bibliothekar.


„Ja. Entschuldigung!“ Cecile löste sich vom Anblick des Bildes und folgte ihnen wieder.


Der Rabe durchquerte die Bibliothek und bog nach 5 Regalen rechts ab und damit aus den Augen 
seiner Verfolger. Dafür ertönte ein lautes Krächzen.

Cecile und der Mann bogen rechts ab und Cecile sah, dass der Rabe auf einer Gargoylenstatue saß und mit der Kralle auf die Kugel in der Hand der Statue deutete.


„Bist du dir sicher, mein Freund?“ fragte der Mann und der Rabe nickte.


„Nun gut.“ Er legte die Hand auf die Kugel und was Cecile nicht sehen konnte, die Augen leuchteten einen Moment dunkelviolett auf.


Hinter der Statue ertönte ein Knirschen und die Mauer drehte sich auf. Eine Geheimtür!

Langsam wurde es Cecile zu unheimlich und sie bereute nach den buch gesucht zu haben, doch irgendwie hielt sie die Neugierde und auch die Faszination des Erlebnisses.

Der Mann betrat den dahinter liegenden Raum und Cecile folgte ihm zögernd.

Ein großer Raum kam zum Vorschein. Der Raum hatte in der Mitte einen Schreibtisch und an der linken Seite sogar einen Kamin. 2 Sessel standen jeweils vor und hinter dem Schreibtisch.

Außerdem standen 5 Bücheregale im Raum.


Asmodis flog auf ein Regal und pickte von oben an ein Buch der obersten Reihe.

Lysander ging dorthin und zog es heraus.


„Hier ist es. Danke Asmodis.“ Er drehte sich zu Cecile zurück und hielt es ihr entgegen.


Sie zögerte erneut. „ Es ist sicher unheimlich teuer, oder? Ich meine wenn es hier in einem Geheimraum steht?“


„Nehmen sie es und lassen wir uns wieder nach vorne gehen.“ Sagte er mit ruhiger Stimme.


Cecile gab sich einen Ruck und nahm das Buch. Dann machte sie sich auf den Raum zu verlassen. Dabei sah sie ein Bild an der Wand. Es zeigte ein drachenähnliches Wesen. Es sah nur viel furchterregender als ein Drache aus.


Sie verließen den Raum und die Geheimwand schloss sich hinter ihnen.

Kurz darauf waren sie wieder vorne an seinen Arbeitsplatz.

Cecile schaute nochmal auf das Buch und dann auf den Mann.


„Was möchten sie denn jetzt dafür haben?“ fragte sie unsicher.


„Nichts.“


„Nichts?“


„Nichts.“


„Das ist nett ich meine, ich kann das aber nicht annehmen.“


„Doch, können sie. Nehmen sie es, machen sie ihrer Freundin eine große Freude. Na los.“


Der Mann setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.


„Danke, Herr…“


„Lysander.“

„Danke Herr Lysander.“


„Einfach Lysander.“


„Danke… Lysander.“ Ihr Blick fiel auf den Ring an seiner Hand. Er zeigte das furchterregende Wesen von dem Bild. „Auf Wiedersehen.“ sagte sie dann schnell und ging eiligst davon.


Als sie die Bibliothek verließ hörte sie das klickende Geräusch im Schloss, das die Tür abgeschlossen wurde, was ihr wiederum unheimlich war, denn außer ihm hatte sie niemanden gesehen und Lysander saß doch an seinen Arbeitsplatz. Sie eilte zum Bus um ihre Freundin das Geschenk zu überreichen.


In der Bibliothek senkte Lysander die Hand und erhob sich wieder. Langsamen Schrittes und mit Asmodis auf der Schulter ging er durch die Bibliothek und über eine Treppe einen großen Anbau hoch, bis er über eine Luke das Dach erreichte.

Er atmete die Abendluft tief ein. Der MASKENBALL des Tages war vorbei. Zeit die Maske fallen zu lassen.

 Während die Sonne unterging und schaute er Asmodis an.


„Zeit für einen Abendflug, kleiner Freund?“


Der Rabe nickte und Lysander breitete seine Arme aus. Seine Augen leuchteten dunkelviolett auf und eine violette Aura umgab ihn, machte ihn vor neugierigen Blicken unsichtbar. Dann sprang er vom Dach. Im Fall verwandelte er sich in das Wesen vom Bild und flog in die Nacht, begleitet von seinen treuen Begleiter Asmodis, der nun kein Rabe mehr war, sondern ein kleiner geflügelter Steindämon.



Ende.
28.05.2020



Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Euer
Olli

2 Kommentare:

  1. Es ist eine große Ehre für mich, Wyvern, dass Du meine 3 Worte ein zweites Mal verwendet hast und sie dann in diese schöne Geschichte um Lysander und Asmodis verwandeln konntest. :)
    Ich danke Dir vielmals und hoffe, dass Du immer genug Stoff für neue Geschichten findest.
    Beste Grüße,
    Lucia

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    1. Ich danke DIR, daß ich Deine Wörter nochmals verwenden durfte.
      Lieben Dank.

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