an dieser Stelle einen lieben Dank an Vanessa, der die Geschichte von letzter Woche sehr gefallen hat. Sie hat mich gefragt ob ich noch mehr mit Alistaire aka Crystallion geschrieben habe, weil ihr der Charakter so gut gefallen hat. Das habe ich damals tatsächlich. Eine zweite Geschichte die ich euch heute nicht vorenthalten möchte. Kleiner Hintergrund noch. Alistaire ist auch ein wichtiger Teil meiner ARISE Trilogy geworden, die ich dieses Jahr nach quasi 25 Jahren abgeschlossen habe. Dazu demnächst mehr.
Hier nun die Geschichte, die ähnlich wie ihr Vorgänger ist.
Die Macht der Träume
Der Satz des Arztes trifft sie wie ein Schlag ins Gesicht.
„Sie sind gelähmt.“ Er schaut sie betroffen an.
„Lassen sie mich bitte allein, Doktor.“ stammelt sie. Der Arzt zögert. Doch dann geht er langsam zur Tür und schließt sie hinter sich.
Janice Hawksire ist allein im Zimmer. Hemmungslos weint die 22-jährige Frau. Sie schlägt die Hände vor das Gesicht.
“Warum weinst du?“ fragt da jemand.
Janice schaut auf. Vor ihr steht eine unheimlich schöne Frau. Ein seltsamer Glanz umgibt sie. Janice spürt eine sehr sanfte Aura von der Frau ausgehen.
„Wer sind sie?“ stammelt Janice halb schluchzend.
„Man nennt mich Alistaire.“ sagt die Frau. „Und du?“
„Janice.“ schluchzt Janice. „Ein schöner Name. Doch nun sag mir, warum du weinst.“
Alistaire kommt näher.
„Ich bin gelähmt. Meine Beine. Ich werde nie wieder gehen können. Ich ...“ Janice weint wieder.
Alistaire setzt sich auf den Stuhl neben dem Bett.
„Ich werde nie wieder tanzen können. Nie wieder spazieren gehen. Mein Traum von einer Familie ist auch zerstört.“ Janice weint bitterlich.
„Wieso solltest du keine Familie gründen können, Janice?“ fragt Alistaire.
„Welcher Mann will schon einen Krüppel wie mich? Ich bin doch wie ein Klotz am Bein. Alle meine Träume sind zerstört. Zerstört durch einen Unfall!“
„Das stimmt nicht.“
„Doch!“
„Nein. Unterschätze nie deine Träume. Du hast mehr Träume als du denkst.“
„Was meinen sie?“
„Ich werde dir helfen es zu verstehen.“ Alistaire steht auf und setzt sich auf Janices Bettkante.
„Die Macht der Träume ist sehr stark. Schließe deine Augen und konzentriere dich, Janice.“ sagt Alistaire.
Janice tut wie ihr geheißen. Alistaire legt ihre Hand auf Janices Stirn. Die Hand beginnt zu leuchten.
*****
Janice steht auf einer Wiese. Strahlender Sonnenschein umgibt sie. Sie schaut sich um. Lauter Tiere sind auf der Wiese! Ein Blumenmeer umgibt alles.
Eines der Tiere kommt auf sie zu. Ein Schimpanse. Er nimmt sie bei der Hand. Sie folgt ihm. Er führt sie auf eine große Tiergruppe zu. Die Tiere scheinen etwas zu umringen. Janice sieht einen Strauß, eine Giraffe, Hunde, Rehe, einen Bären, Elefanten und viele mehr. Je näher sie kommen, desto mehr Tiere scheinen es zu werden. Die ersten Tiere drehen sich zu ihr um. Sie machen ihr Platz. Der Schimpanse bleibt stehen. Er deutet auf den sich bildenden Korridor zwischen den Tieren. Janice zögert einen Augenblick.
Der Schimpanse deutet erneut auf den Korridor. Da geht Janice langsam los. Die Tiere schauen sie an. Der Korridor zwischen den Tieren wird breiter und breiter. Dann sieht sie das Ende des Korridors. Was sie da sieht verschlägt ihr den Atem. Vor ihr liegt ruhend auf ein Wesen, welches sie noch nie wirklich gesehen hat. Ein weißer Drache. Die Sonnenstrahlen verleihen der Schuppenhaut einen überirdischen Glanz.
Langsam geht sie auf den Drachen zu. Dieser hebt den Kopf. Furchtlos legt Janice ihre Hand auf den Kopf des Drachen. In diesem Moment fühlt sie sich so gut wie nie zuvor. Keinen Kummer, nur Glück fühlt sie.
Sie verliert das Bewußtsein.
*****
Janice schläft. Sie lächelt im Schlaf. Alistaire dreht sich um und geht zum Fenster. Es ist Nacht. Am Morgen würden die Ärzte ein kleines Wunder erleben, wenn Janice aufsteht und gehen kann. Alistaire öffnet das Fenster und springt aus dem fünfzehnten Stockwerk. Im Fall verwandelt sie sich. Ein weißer Drache fliegt in die Nacht.
Ende
Auch dieses Bild ist von dem fantastischen Zeichner Ciruelo.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende. :-)
Euer
Olli
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