Freitag, 7. Februar 2020

Story Friday 06

Seid gegrüßt,

die heutige Kurzgeschichte ist für die liebe Cecile, die mir 3 Wörter zukommen ließ.
Ein kleiner Hinweis, ich fahre ab Mittwoch für eine Woche nach Wiesbaden. Da ich jeden Tag schreiben möchte, wird es nächsten Freitag einen Doppelpost geben.
Also nicht wundern.
Weiterhin, da es jeden Freitag mit der Geschichte klappt, werde ich zwischendurch auch wieder andere Posts bringen, der Wiesbaden Urlaub wird der Anfang.

So, hier nun die 3 Wörter von Cecile. Wie immer der Hinweis, das Ihr auch daran teilhaben könnt. Schreibt mir 3 Wörter in den Kommentar und ich zauber Euch eine Geschichte.

Für Cecile
BÜCHERWURM
MEERFJUNGFRAU
DRACHE


Klavier der Nacht



„Ich bin Arielle die MEERJUNGFRAU und ….!“ sagte die Cartoonfigur im Fernsehen, kam aber nicht weiter, denn der Fernseher wurde ausgeschaltet. Nachdenklich erhob sie sich aus ihren Sessel und ging in die Küche.

Auf den Küchentisch lag ein Buch über Pilze  und die aufgeschlagene Seite verwies auf die Pilzart Hallimasch. Eine Pilzart die tödlich war und man nicht zubereiten sollte.


Es war nicht leicht an dieses Buch zu kommen, denn der nervende BÜCHERWURM von Bibliothekar hatte unbequeme Fragen gestellt, doch konnte sie ihn dann von ihren harmlosen Interesse überzeugen.

Sie nahm die Pfanne vom Herd und füllte das Pilzgericht, welches mit Kartoffeln vermischt war, auf einen Teller und legte eine Gabel dazu.

Klaviertöne drangen an ihr Ohr und sie drehte sich um, nahm den Teller und ging langsam in den Flur, wo sie die Musik aus der oberen Etage vernahm.

Vorsichtig ging sie die Treppen hoch und mit jeden Schritt wurde die Musik immer lauter. 


Sie erreichte das Ende der Treppe und durch einen kleinen Flur erreichte sie einen großen Raum. Der Raum war gefüllt mit Bücherregalen und in der Mitte stand ein Klavier. Ein DRACHE stand auf darauf. Eine Figur, ein altes Erbstück, eine Erinnerung an  schönere Zeiten.

An den Klavier saß ein Mann in einen Anzug und spielte. Er hatte seine Augen geschlossen und schien sich in einer anderen Welt zu befinden. Mit jeden Klang bewegte er sich sanft mit und mit jeder Sekunde schwebte er in seiner anderen Welt, in seiner Welt.

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und leise betrat sie den Raum und ging fast lautlos zum Tisch neben den Klavier, stellte leise den Teller ab und setzte sich in den Sessel.


Der Pianospieler spielte weiter in voller Leidenschaft und es schien das er sich in einer vollkommen anderen Welt befand. Immer noch.

Jede, wirklich jede Bewegung war anmutig und es schien das er irgendwo am Schweben war. Am Schweben in seiner eigenen, persönlichen Welt.

Die Frau spürte einen Hustreiz, ergriff schnell ihr Taschentuch und hustete da hinein.

Abrupt endete das Klavierspiel, seine Augen öffneten sich  und der Mann wandte sich in ihre Richtung. Er lächelte sie an, wie ein kleines Kind.

Sie lächelte zurück und griff zum Teller mit den Pilzgericht, zögerte dann. Sein kindliches Strahlen hörte nicht auf und er hielt ihr seine Hände entgegen. Mit einen Seufzen reichte sie ihm den Teller und er begann begeistert zu essen. Die Träne die über ihre Wange lief, sah er nicht.

Kurz darauf war er fertig, trank ein Schluck Wasser, gab ihr den Teller wieder und begann wieder zu spielen. In voller Leidenschaft, mit geschlossenen Augen, in einer anderen Welt.


Sie hörte ihm noch einen winzigen Moment zu, dann erhob sie sich, küsste seine Stirn und ging mit den Teller wieder in den Flur.

Da hustete sie erneut und der Teller fiel zu Boden, zerbrach in viele Teile. Sie hustete wieder in das Taschentuch während im Hintergrund die Klaviermusik ihre ganze Leidenschaft verströmte. Dann brach sie zusammen und blieb am Boden liegen, neben ihr das Taschentuch. Blutdurchtränkt.

Die Klaviermusik verstummte nach einen letzten großen Laut, verursacht durch einen Körper der auf die Tasten sackte.

Dann legte sich Stille über das alte Haus. 


Ende
05.02.2020

Ich wünsche Euch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende.
Euer
Olli



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