Sonntag, 28. Juni 2020

Story Friday 26

Seid gegrüßt,

aufgrund der Hitze der letzten Tage, die mir auch auf der Arbeit ziemlich zu schaffen gemacht hat, habe ich den Friday auf Sonntag verschoben.
Mein Ventilator geht wieder. Yes!
Eigentlich wollte ich heute meine dritte und letzte Wochensache starten, aber das ist auf nächste Woche geschoben, Julianfang. Ich denke einen halben Jahr Storytime ist das ein guter Zeitpunkt.

Zur heutigen Geschichte, deren Wörter von Lucia kommen, erfülle ich einen mehrfach genannten Wunsch und werde ab jetzt im Anschluß an den Text die Musik verlinken die ich beim Schreiben gehört habe.
Nächste Woche geht dann an Nadia, entschuldige das es gedauert hat, aber ich habe Dich nicht vergessen.

Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen.


Die drei Wörter:

Reise
Urlaub
Sternenhimmel


Sie lächelte.
Er war auf den Weg, sie konnte die Schritte hören.
Auf den Weg zu ihr.
Sie konnte es kaum erwarten und ihr Herz schlug höher und höher.
Ein Piepen drang an ihr Ohr. Irritiert sah sie sich um, doch das Piepen hatte aufgehört.
Die Tür öffnete sich und er trat ein.
Langsamen Schrittes ging er auf das große Himmelsbett zu.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen und sie streckte die Hände erwartungsvoll aus.
Er ging um das Bett herum und schob vorsichtig einen Rollstuhl zur Seite. Dann beugte er sich zu ihr herab und ihre Arme schlossen sich um ihn.
Sie drückte ihn fest an sich und hätte ihn am liebsten nie wieder los gelassen.
Von irgendwo drang wieder ein Piepen an ihr Ohr. Wieder sah sie sich irritiert um, doch wieder war das Piepen verstummt.
Ihr Blick wandte sich ihm wieder zu.
"Bereit? Für eine schöne REISE?" fragte er.
Eifrig nickte sie.
Vorsichtig hob er sie auf seine Arme. Das seidene Nachthemd flatterte ein wenig durch den Luftzug des Fensters. Da es SOMMER war, hatte der Luftzug etwas warmes und angenehmes an sich.
Sie legte die Arme um ihn und drückte ihren Kopf sanft an seinen Hals.
Vorsichtigen Schrittes setzte er sich in Bewegung.
Nach der erneuten Umrundung des Bettes trug er sie durch die Tür in einen langen Flur.
Glücklich genoß sie seine Nähe.
Schritt für Schritt durch den langen, ertönte wieder dieses Piepen und leicht genervt versuchte sie wieder den Ursprung zu finden, doch das Piepen war erneut verstummt.
Sie erreichten eine zweiteilige, große Glastür, die sich wie von Geisterhand zu öffnen schien.
Sie durchquerten die Tür und standen auf einer großen Terrasse, vor sich viel Strand und das offene Meer und über sich einen klaren STERNENHIMMEL.
Er blickte sie fragend and und sie nickte eifrig.
Auf seinen Rücken breiteten sich 2 große Flügel auseinander.
Dann begannen sie sich in Bewegung zu setzen, während er mit ihr auf den Arm Schritt für Schritt weiter ging. Schneller und schneller.
Dann verloren die Füße den Kontakt zum Boden und er erhob sich mit ihr in den Himmel.
Sie strahlte vor lauter Freude und lachte glücklich. Hinauf, hinauf zu den Sternen.
Ein Traum der in Erfüllung geht.
Da war das Piepen wieder, das nervige Piepen.
Doch diesmal war etwas anders. Aus einzelnen Piepsern wurde ein langer einzelner Ton.
"NEIN! Bleib hier! Bleib bei mir!" kam eine Stimme von irgendwo her.
Plötzlich fühlte sie einen Druck auf ihrer Hand.
Der Flug ging derweil in einen langen Tunnel an dem sich am Ende ein Licht befand.
"Bitte..... geh nicht!" rief die Stimme verzweifelt, begleitet von dem langen Piepton.
Es wurde ihr schwindlich und das Gesicht ihres geflügelten Begleiters verschwomm.
Sie schloß die Augen um den Schwindel zu entgehen.
Der lange Piepton blieb und sie spürte einen kräftigen Druck auf ihrer Brust.
Sie zwang sich die Augen wieder zu öffnen. Während sie das tat veränderte sich der lange Ton wieder in einzelne Pieptöne.
Sie sah auf eine Maschine. Der Ursprung der Töne!
"Sie kommt zu sich." sagte jemand und der Druck auf ihrer Brust hörte auf, die Gestalt bewegte sich weg.
Sie blickte auf ihre Hand, die fest gehalten wurde. Ein Arm, eine Schulter, ein Hals, ein Kopf, ein Gesicht, so vertraut.
Erinnerungen kehrten zurück. Das Auto, der Regen, Schleudern, Dunkelheit.
Das Gesicht. Die Liebe ihres Lebens. Tränenüberströmt.
Sie begann zu schluchzen und beide druckten sich fest aneinander, sich nie mehr loslassen zu wollen.
"Ein Wunder." sagte jemand in einen weißen Kittel.
Im Türrahmen eine Gestalt die niemand sah.
Ein Wunder? Nein. Liebe!
Langsamen Schrittes ging er davon. Als er das große Gebäude verließ, breiteten sich seine Flügel aus und er flog davon.

Ende




Nicht nur ein toller Schauspieler, singen kann er auch. :-)


Und damit wünsche ich Euch einen
schönen Abend.

Euer
Olli

2 Kommentare:

  1. Wie immer, Wyvern, wieder eine wunderbare Geschichte :))
    Und diese hast Du auch noch unter den erschwerten Bedingungen der sommerlichen Hitze geschrieben - vielen Dank dafür.
    Der traumhafte Musiktitel, den Du dazu ausgesucht hast, passte übrigens auch von der Länge her perfekt zur Geschichte: Er endete bei mir wirklich mit dem Lesen des letzten Wortes Deiner Geschichte.
    Ich wünsche Dir eine inspirierende - und vielleicht auch etwas kühlere - neue Woche.
    Beste Grüße,
    Lucia

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    1. Das freut mich sehr.
      Das mit der Länge ist ein schöner Zufall, rundet die Geschichte wunderbar ab.
      Lieben Dank für Deine 3 Wörter, es hat mir viel Spaß gemacht, das zu schreiben. :-)

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